
Was erlaubst du dir (wirklich)?
Eigentlich wollte ich mehr über Yoga hier im Blog schreiben, weil ich mir ja vorgenommen habe, mein Business auf Basis des Yoga “umzustricken”. Also dachte ich: “So, ich schreibe jetzt mal einige Blogposts zum Thema Yoga, mache das mal schön strategisch und baue dann weiter darauf auf.”
Nur das Leben ist nicht immer so, dass es solche Pläne mitmacht. 😉 Zumindest ich als inzwischen immer mehr intuitiv arbeitende Unternehmerin erlaube mir immer mehr, von solchen Vorhaben auch wieder abzurücken, wenn etwas Anderes in den Vordergrund tritt und “raus will”.
Womit wir auch gleich beim Thema des Artikels sind: Erlaubnis! Das ist nämlich das Thema, das mich gerade innerlich sehr beschäftigt hat und aus dem ich für mich eine wichtige Erkenntnis generiert habe, die ich dir gerne als Impuls mitgeben möchte. Auch wenn ich die Impulse eigentlich immer gerne in meinem Podcast “verarbeite”, aber in diesem Fall war mir nach Schreiben. Aber immer schön der Reihe nach…
Was du über mich wissen solltest, um diesen Beitrag zu “verstehen”
Wie so viele Menschen bin ich im ständigen Wandel und im Wachstum und kaum ist eine Herausforderung genommen, wartet auch schon die nächste auf mich. Das klingt jetzt negativer, als es ist, denn ich lerne jedes Mal etwas daraus. Es gibt aber Momente, in denen ich mir etwas weniger Auf und Ab wünsche. 😉
Letzte Woche war es mal wieder so weit und es warteten gleich zwei Herausforderungen auf mich (von der 2. erzähle ich dir ein anderes Mal). Wenn ich anfange, Sehnsucht nach unserer Reise nach Neuseeland zu bekommen und mich “dorthin wünsche”, ist das bei mir ein sehr sicheres Zeichen, dass etwas in Schieflage geraten ist. Denn die Tagträumerei nach Neuseeland (wobei Neuseeland nur den Platz eingenommen hat, wo früher andere Reisen standen) ist ein in mir angelegter Fluchtreflex, der sich immer dann auftut, wenn ich mich eingeengt fühle. Und da die Neuseelandreise repräsentativ für meinen inneren Freiheitsdrang steht, wünsche ich mich gerne dorthin zurück, wenn ich das Gefühl bekomme (meist unbewusst), dass ich hier zuhause meinen höchsten Wert – Freiheit – nicht angemessen ausleben kann.
Wie ich mich durch Journaling selbst entlarvte
So viel zum Hintergrund… Ich merkte also, dass sich innerlich Druck aufbaute und ich mich eingeengt fühlte. In einer Journaling-Session fand ich dann in mir die Antwort, warum das so war. Es ging darum, dass ich gerne eine Weiterbildung machen möchte, die aber zu relativ viel Abwesenheit von Zuhause führt. Ich baute mir daraufhin immer mehr Argumente zurecht, warum ich diese Weiterbildung nicht machen konnte, was aber eben zu dem Gefühl des Einengens führte. Aber so konnte ich schön meine Familie innerlich beschuldigen, ihre bloße Existenz würde mich ja davon abhalten, diese zeitintensive Weiterbildung zu machen.
Im Journaling entlarvte ich mich also selber und stellte fest, dass ich mich mit meinem Verhalten selber sabotierte, um bloß nicht meine wahre Größe leben und zeigen zu müssen….
Ich teilte diese Erkenntnis mit meinen Kolleginnen aus einem Gruppen-Coaching-Programm, in dem ich gerade als Teilnehmerin dabei bin. Meine Coach brachte noch den Aspekt ins Spiel, dass es möglicherweise nicht darum geht, die Weiterbildung wirklich zu machen, sondern einzig darum, sich zu erlauben, sie zu machen.
Nach dieser Erkenntnis und der Selbstentlarvung ging es mir schon besser, aber das Thema war noch nicht vorbei. Denn nur 2 Tage später ging es weiter…. Auch dieses Mal war die Neuseeland-Sehnsucht wieder groß und ich setzte mich sofort damit auseinander, was denn immer noch oder schon wieder schief ist.
Diesmal kam mir die Erkenntnis in der Meditation: Es ging bei mir nicht darum, nach Neuseeland auszuwandern (was ich mir immer wieder vorstelle) oder diese Reise zu wiederholen. Es geht bei mir einzig und alleine darum, mein Leben hier in meiner Heimat Deutschland so zu leben, dass es sich für mich frei anfühlt.
Wie frei ich mich fühle, hängt alleine von mir ab!
Und da kommt jetzt die Erlaubnis ins Spiel! Denn einzig und alleine ICH halte mich davon ab, es auch zu tun. Ja, es gibt “Einschränkungen”, die ich nicht ändern kann, z.B. dass meine Kinder schulpflichtig sind, dadurch eine bestimmte Tages- und Jahresstruktur vorgegeben ist und ich damit an einem bestimmten Rhythmus “gebunden” bin.
Ich kann mich aber 1. dafür entscheiden, das zu akzeptieren, wie es ist, anstatt immer wieder in die innere Revolte zu gehen und 2. kann ich mich entscheiden, gewisse Dinge aus Liebe zu tun. Denn wenn ich die Dinge aus Liebe entweder zu mir selbst tue oder zu anderen Menschen, die mir wichtig sind (z.B. meine Familie), gibt es keinen Grund mehr, dagegen zu rebellieren.
Aber auch bzw. vor allem außerhalb der äußeren “Einschränkungen” habe ich die Wahl, mein Leben so zu gestalten, dass ich mich darin frei fühle – wenn ich mir die Erlaubnis dazu gebe!
Die Erlaubnis….
- nicht zu arbeiten, wenn mir nicht danach ist.
- zu arbeiten, wenn mir danach ist, auch wenn vielleicht gerade Abend, Wochenende (und damit eigentlich Familienzeit) ist.
- dort zu arbeiten, wo es sich für mich stimmig anfühlt.
- in den Wald zu gehen oder Yoga zu machen, wann immer es mir beliebt, wenn ich (wie letzte Woche) merke, dass ich am Schreibtisch gerade nichts auf die Kette kriege.
- auch Phasen, in denen ich mich (fast) ausschließlich mit mir befasse, als Arbeit am Business zu sehen.
- mein eigenes Tempo zu gehen.
- das Business und die Aktivitäten darin so zu gestalten, dass sie sich für mich stimmig anfühlen.
- darauf zu vertrauen, dass eben dieser Weg, wie ich ihn gehe, der richtige für mich ist.
- die Weiterbildungen zu machen, die ich machen will, auch wenn es bedeutet, dass ich immer wieder weg von zuhause bin und mein Mann dadurch mehr Arbeit “aufgehalst” bekommt.
- so sein zu dürfen, wie ich bin.
- meine wahre Größe zu sehen, anzunehmen und auch im Außen zu zeigen.
- ….
Wenn ich mir all das und alles, was beim Journaling noch nicht aufs Papier kam, wirklich aus tiefstem Herzen erlauben kann, dann…. bin ich wirklich frei! Und dann brauche ich auch kein Neuseeland oder irgendwas anderes im Außen, das mir ein Gefühl von Freiheit verschafft. Denn die Freiheit ist dann IN mir!
Warum ich meine Gedanken so ausführlich mit dir teile
Warum erzähle ich dir das alles und warum schreibe ich so ausführlich über meine inneren Kämpfe? Man könnte ja auch sagen, dass ich mich damit sehr aufs Glatteis begebe, weil ich damit zeige, dass ich innerlich noch nicht da bin, wo ich sein “müsste”, um andere Menschen adäquat begleiten zu können.
Blablablub…. Ich schreibe diesen Artikel, weil ich mir die Erlaubnis dazu gegeben habe, über eben solche Steine, über die wir alle im Leben immer wieder stolpern, zu erzählen, Weil ich nicht perfekt bin. Weil ich nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen habe. Weil ich ein Mensch bin mit vielen unterschiedlichen Facetten. Weil ich eben kein dauerhaftes “Sonnenscheinchen” bin und auch meine eigenen Themen habe, auf die ich immer wieder schauen darf. Weil ich finde, dass wir alle mehr über eben solche Themen reden sollten, anstatt immer wieder nur unsere Sonnenseiten in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und weil ich dir, liebe*r Leser*in, durch meine Gedanken zu diesem Thema einen Anstoß und Impuls geben wollte.
Vielleicht ist es mir gelungen, weil du dich angesprochen fühlst und (immer wieder) das gleiche oder ein ähnliches Thema erlebst. Gut! Oder du fühlst dich nicht angesprochen, weil es eben nicht dein Thema ist, mit dem du immer wieder zu kämpfen hast. Auch gut!
Was du heute für dich mitnehmen kannst
Wenn du aber zur ersten “Kategorie” zählst, möchte ich dir als Frage zur Reflexion mitgeben, was du DIR wirklich erlaubst. Wir schränken uns im Leben am allermeisten dadurch ein, indem wir Annahmen treffen, die nur in uns existieren. Wir machen (oft vermeintliche!) Erwartungen anderer zu unseren eigenen und kreieren damit uns unser eigenes Gefängnis. Wie könnten wir uns da nicht unfrei fühlen?
Wenn du also wie ich ein immer wiederkehrendes Muster in dir erkennst, mit dem du dich selber einschränkst und dir deine eigene Freiheit raubst, frage dich, wofür konkret du dir eine Erlaubnis geben darfst. Und dann tue es. Vielleicht geht es wie in meinem Fall am Ende gar nicht darum. etwas Bestimmtes (z.B. die Weiterbildung) auch wirklich zu machen, sondern nur um die Erlaubnis, es tun zu dürfen.
Namasté – und immer schön OM! 🕉
Deine Claire
P.S. Übers Yoga schreiben und dir für dein Business hilfreiche Tipps geben will ich immer noch und werde ich auch. Aber das kommt dann eben ein anderes Mal! 😉
Foto von Slava B auf Unsplash

Als Yogalehrerin und Empowerment-Coach arbeite ich mit Working Moms mit Superwoman-Syndrom daran, die richtige Balance zwischen Job, Familie und ihren eigenen Bedürfnissen zu finden, sich selbst wieder wichtig zu nehmen und wieder häufiger JA zu sich selbst zu sagen, damit sie ihr Leben wieder entspannt, voller Freude und mit viel innerer Ruhe und Gelassenheit leben können.
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