Glaubenssätze shiften über das Unterbewusstsein – Interview mit Mirjam Budday
Hast du auch immer wieder versucht, alte Glaubenssätze über Affirmationen zu verändern? Ich definitiv und ich kenne viele andere, die es auch versucht haben und wie ich grandios daran gescheitert sind.
Denn Glaubenssätze rein kognitiv verändern zu wollen, ist etwas, das einfach nicht funktioniert, zumindest nicht bei wirklich tief sitzenden Glaubenssätzen.
Und genau darüber habe ich mit Mirjam Budday gesprochen. Mirjam ist Musikerin, Kundalini-Yogalehrerin und arbeitet als Coach und Mentaltrainerin, um Menschen wie Dir dabei zu helfen, ihr volles Potential zu leben. Dabei schöpft sie aus einem reichhaltigen Fundus an Techniken und Möglichkeiten, die sie ihren Klienten anbieten und somit ganz individuell auf ihre Probleme eingehen kann. Ganz besonders hat sie sich hierbei auf das Auflösen von negativen Glaubenssätzen und das Theta Healing spezialisiert, wodurch Menschen wieder in ihre volle Kraft kommen und ihr Traumleben leben können.
In diesem Interview sprechen wir ausführlich über Mirjams eigenen Weg im Bereich Yoga, wie sie zu dem kam, was sie heute macht und auch über das Thema Glaubenssätze und welche Erfahrungen sie dort gemacht hat, um Glaubenssätze nachhaltig zu verändern.
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Transkription des Interviews mit Mirjam Budday
Claire
Om Shanti und Namaste. Herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge hier im Podcast Entfalte dein wahres Selbst mit mir Claire Oberwinter. Ich habe heute mal wieder einen Interview-Gast hier bei mir für ein wunderbares Interview. Ich bin schon ganz gespannt, wohin das Interview uns heute führen wird.
Ich habe nämlich Mirjam hier. Hallo Mirjam.
Mirjam
Hallo.
Claire
Mirjam hatte mich vor einigen Wochen mal angeschrieben. Wir haben eine gemeinsame Bekannte, Mira Giesen. Ich sage es gerne einmal aus Leipzig.
Die Mirjam Budday war bei Mira im Coaching.
Und sie hat einen ähnlichen Weg hinter sich wie ich. Mira dachte sich, dass sie uns mal zusammenbringen könnte. Und ich würde sagen, das hat ganz gut funktioniert. Deswegen ist die Mirjam heute hier bei mir im Podcast und wir wollen unter anderem über das Thema Glaubenssätze sprechen, aber auch über ihren Weg, über Yoga. Und was sich sonst noch so ergibt.
Und ich möchte dich, liebe Mirjam, bitten, dich einfach mal vorzustellen. Wer bist du denn? Was machst du so und warum bist du heute hier?
Mirjam
Herzliches Hallo in die Runde. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Ich bin Mirjam und ich bin von Haus aus Musikerin. Eigentlich habe ich Musik studiert, an der Musikhochschule in Stuttgart und in London, an der Royal Academy of Music.
Ich bin Oboistin, also das ist mein Hauptinstrument. Und mit diesem Instrument bin ich auch in einem größeren Orchester, da habe ich seit vielen Jahren eine Stelle, eine Feste. Genau.
Und dann hat sich irgendwann so eine, muss ich sagen, fing es schon in meinem Studium an, gar nicht erst als ich dann den Job hatte. Im Studium fing schon an, dass ich mich mit dem Thema Glaubenssätze beschäftigt habe, und zwar, weil ich eben, um eine Stelle im Orchester zu bekommen, habe ich mentales Training begonnen zu machen, weil ich gemerkt habe, irgendwie übe ich und übe ich, aber ich kann nicht auf den Punkt, wirklich meine Leistungen, die ich zur Verfügung habe, auch wirklich abrufen und auf den Punkt bringen. Und das hat mich irgendwann genervt.
Da dachte ich, es muss noch was anderes geben. Und dann habe ich mich auf die Suche gemacht und bin dann beim mentalen Training, speziell in dem Fall für Musiker gelandet. Aber wir haben uns da eben jetzt nicht nur mit musischen und mentalen Dingen beschäftigt, sondern ganz Basic angefangen.
Hey, wie sieht es denn mit Glaubenssätzen aus? Was denke ich über mein Spiel? Was denke ich im Moment, wenn ich dann bei so einem Probespiel auf der Bühne stehe, was alles nicht klappen könnte? etc.. Und da hatte ich also schon mal ganz eng Berührung mit dem Thema Glaubenssätze. Ja, da wurde mir auch bewusst, was man alles so Negatives über sich denken kann.
Und was dann ja wie so ein Gedankenkino einfach abgeht und ich es auch nicht steuern kann, wenn ich nicht weiß wie. Also wenn ich nicht gelernt habe, wie ich damit umgehen. Genau dann habe ich 2008 meine erste feste Stelle bekommen. Davor hatte ich Zeitverträge in verschiedenen Orchestern. Genau. Und dann war das Thema Probespiel auch erst mal vom Tisch. Dann habe ich eben, ich bin auch noch in dem Orchester, in dem ich 2008 angefangen habe, also seit 14 Jahren. Und ja, wie soll ich sagen, es ist zwar wunderschön, Musik zu machen, aber es kam nach so einer gewissen Zeit irgendwie auch eine Ernüchterung.
Wie das war es jetzt, das war jetzt Alles? Oder? Ja, irgendwie wie kann es weitergehen.
Dann hatte ich auch eine Zeit tatsächlich Schwierigkeiten im Orchester, wo alles nicht so rund lief. Wo es mir auch nicht so gut ging und ich schon einfach in einer Krise war. Und aus dieser Krise heraus habe ich dann einfach überlegt, bzw. in der Krise, muss ich sagen, habe ich sehr viel Yoga gemacht. Ich hatte davor schon Yoga angefangen und zwar mit Hatha Yoga auf einer ayurvedischen Panchakarma-Kur.
Claire
Na, da träume ich heute noch von.
Mirjam
Das war auch toll. Und zwar in Sri Lanka. Habe ich die gemacht. Ach, wie schön die war.
Drei oder vier Wochen lang, also relativ lang. Da war Teil Pflichtprogramm, das sage ich jetzt mal, zweimal am Tag Yoga. Und ich habe immer gedacht, Yoga ist gar nichts für mich. Ich habe das bewundert. Ich fand es toll, wer das kann. Aber ich habe einfach gedacht, Nein, für mich ist es definitiv nichts, weil ich bin nicht beweglich genug. Der Kopf unter dem Bein durch oder was?
Claire
Der Klassiker unter den Glaubenssätzen über Yoga.
Mirjam
Ja, absolut. Das hat mich jahrelang davon abgehalten, überhaupt Yoga zu machen. Dann brauchte ich diese Erfahrung während dieser Panchakarma-Kur, weil ich dann nämlich echt gemerkt habe, das war so klasse. Mit diesem zweimal eine Stunde Yoga am Tag, merkte ich echt, wie ich nach, schon nach einer Woche, aber nach drei Wochen, total krass, wie ich also so viele Verkürzungen und Verspannungen gelöst hatte.
Also nur so als Beispiel. Ich kam am Anfang bei der Vorwärtsbeuge mit meinen Fingerspitzen bis zu den Knien. Ungefähr das war es dann und am Ende der drei Wochen war ich am Boden mit meinen Fingerspitzen. Das war halt echt irgendwie, eindeutiger hätte es nicht sein können. Und dann habe ich nachgedacht. Vielleicht ist das Yoga ja doch was für mich.
Claire
Ja.
Mirjam
So, dann dachte ich mir, jetzt gucke ich mal. Wo gibt es das? Wo mache ich das? Und dann gab es bei uns tatsächlich das Angebot von Yoga Betriebssport. Ich war mir nicht so sicher, ob ich wirklich im Betrieb, Yoga machen will, aber habe dann zwei Kolleginnen gefunden, die Lust hatten, das mit mir zusammen zu machen.
Und dann haben wir da immer so ein kleines Happening gemacht, noch mit Sauna danach. Wir hatten auch eine ganz super Lehrerin und da bin ich also beim Hatha Yoga gelandet und das habe ich dann ein paar Jahre gemacht. Ja, Jahre habe ich das gemacht und das war auch soweit alles schön.
Aber als ich dann in dieser Krise steckte, wollte ich irgendwie nicht mehr Yoga im Betrieb machen, als ich merkte, dass das irgendwie für mich nicht ging. Ich brauchte etwas außerhalb. Und ja, ich merkte auch, irgendwie brauchst du ein bisschen neuen Input auch. Also, einfach neuer Input. Das war glaube ich so und dann hatte ich eine Freundin zu der Zeit, die Kundalini Yoga Lehrerin war.
Und die hat schon immer wieder gesagt, Komm doch mal zu mir ins Yoga. Aber das war immer am selben Tag und zur selben Zeit wie mein Hatha Yoga. Und deswegen war für mich klar, das kommt irgendwie nicht in Frage. Aber in der Situation dachte ich dann, Ja, ich probiere es aus. Ich muss aber sagen, ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, was sie an Yoga unterrichte. Ich wusste auch nicht, dass es so viele Richtungen gibt. Ich habe mir gedacht, dann gehe ich halt mal zu ihr ins Yoga und da hat mich gewundert, dass es so ein bisschen anders ist.
Claire
Ein bisschen.
Mirjam
Im Kundalini Yoga gibt es ja eben auch die Mantren und auch Mantra Meditationen, die man dann chantet. Und ich habe zwar nicht ganz verstanden erst mal, warum wir das machen, aber ich muss sagen, das hat mich total gezogen. Dadurch, dass ich Musikerin bin, hat mich das total gefesselt und in den Bann gezogen. Und das war eigentlich so erstmal der Grund, warum ich da dann auch geblieben bin. Ich mich auch bei der Freundin einfach in guten Händen gefühlt. Und dann habe ich mit der immer wieder gesprochen und gesagt, Ja, eigentlich würde ich das ja schon gerne intensivieren und auch eine Yogalehrer Ausbildung machen. Aber dann kamen die ganzen, warum ich das nicht machen kann und zu unbeweglich und überhaupt. Dann hat sie so, das war echt toll, meinte sie damals.
Du ehrlich gesagt, darauf kommt es überhaupt nicht an! Es kommt darauf an, dass du ein guten Draht zu deinen Schülern hast, dass du gut erklären kannst und gut vormachen. Du musst nicht perfekt sein. Im Gegenteil ist sogar manchmal hilfreich, wenn der Yogalehrer nicht alles perfekt vormachen kann. Dann fühlen sich nämlich die Schüler auch nicht so schlecht.
Claire
Ich kann bis heute keinen Kopfstand. Oder Handstand.
Mirjam
Ja.
Claire
Viele andere Dinge auch nicht. Seitliche Krähe. Solche Sachen, da bin ich raus.
Mirjam
Ja, genau da hatte ich auch immer Sorge mit meinen Fingern. So bei der seitlichen Krähe, generell bei der Krähe. Kopf- und Handstand gibt es jetzt im Kundalini Yoga gar nicht mehr. Und na ja, dann hat mich das dann echt überzeugt.
Also zu der Zeit, steckte ich quasi dann schon in meiner Krise, als ich bei ihr war und ich merkte auch, irgendwie möchte ich was anders machen. Und dann habe ich eben Teilzeit beantragt im Orchester, was auch Gott sei Dank ging und worüber ich sehr dankbar bin.
Und ja, dann hatte ich Raum für andere Dinge. Und so kam dann die Yoga Ausbildung in mein Leben. Eigentlich wie gesagt nur für mich. Ich wollte nie Yoga unterrichten. Ich habe einfach gedacht, ich tue mir jetzt was Gutes und steige da tiefer ein. Und dann war das, wie es dann manchmal so ist, das Leben hat es anders vorgehabt. Ich habe dann einfach schon während der Ausbildung einen Kurs angeboten gekriegt zu unterrichten, wo ich echt nichts machen musste, keine Akquise. Ich bin einfach in den Betrieb und war dort als Yogalehrerin angestellt. Einmal die Woche. Ja, und so begann das dann. Dann kam der nächste Yogakurs dazu. Und dann habe ich angefangen, mit meinem Background als Musikerin, eben auch Yoga für Musiker zu entwickeln.
Auf den Grundlagen von Kundalini Yoga, habe ich mit dem Wissen um die Ängste von Musikern, nämlich einfach um ihre Finger begonnen. Finger und Hände sind das absolute Kapital. Und ja, einfach so selber zu wissen, was ich auch in der Zeit, als ich noch keine Yogalehrerin war, gemacht hätte oder nicht gemacht hätte an Übungen. Daraus habe ich einfach das so passend gemacht und also ich unterrichte jetzt nicht nur Musiker, aber es hat sich dann irgendwie so ergeben, dass eben viele Musiker zu mir kommen und ich auch Workshops an Musikhochschulen gebe. In der Musikhochschule in Rostock habe ich ja keinen Lehrauftrag, aber ein Commitment, dass ich einmal im Semester komme für einen größeren Workshop und dann mit den Studenten arbeite. Wer dann mehr Interesse hat, kann eben zu mir dann Privat noch kommen und in meinen Onlinekurs oder wie auch immer.
Claire
Ja, das habe ich auch auf deiner Webseite gesehen, dass du dich hauptsächlich an Musiker richtest, Musiker und Musikerinnen. Das finde ich schon mal sehr, sehr spannend. Klar, du kommst aus dem Bereich und es ist natürlich total toll, genau diese Probleme zu kennen. Wie du sagst, dass mit den Fingern. Ich persönlich bin keine Musikerin. Also ich spiele gerade mal so ein bisschen rudimentär Gitarre seit anderthalb Jahren wieder. Das habe ich mit 15 schon mal versucht und falle da immer wieder raus. Ich habe, ich mag das ganz gerne, aber ich bin keine Musikerin. Ich wüsste jetzt nicht zum Beispiel, dass ich auf die Finger achten müsste. Und deswegen ist es ja total toll, dass du da dieses Hintergrundwissen mitbringst, um die Musiker dann noch besser begleiten zu können und dann auch zielgerichtet Kurse anzubieten. Auch wenn du sagst, klar gibt es auch Kurse für andere, aber trotzdem ist das ja etwas, was dich auch hervorhebt aus der Masse, so ein Stück weit.
Mirjam
Ja.
Claire
Ja, auf jeden Fall auch sehr spannend. Also vielleicht für alle, die, du hattest das Thema eben auch angesprochen. Ich wusste gar nicht, wie viele Yoga-Richtungen es gibt.
Für alle, die vielleicht mit den ganzen Begriffen auch gerade durcheinander kommen. Also grundsätzlich Hatha Yoga steht für das körperliche Yoga, für alle körperlich orientierten Yoga Richtungen. Und das ist das, glaube ich, würde ich sagen, 99 % der Leute da draußen oder weit über 90 % dieses Bild haben, das ist Yoga.
Es gibt aber auch noch noch Andere. Also innerhalb von Hatha Yoga gibt es ganz viele Richtungen. Es gibt eine Ashtanga Yoga und Iyengar Yoga. Aus der Tradition komme ich zum Beispiel, wobei ich inzwischen eher Vinyasa mache, dieses Fließende, also innerhalb dessen gibt es ganz viele. Es gibt aber auch zum Beispiel eben, und das ist eine weitere Richtung von Yoga, Kundalini Yoga, das ist Energie Yoga, wenn du es so willst. Es ist ja auch quasi fast die wörtliche Übersetzung.
Und bei mir war das eine ähnliche Erfahrung, nur umgekehrt.
Ich habe auch mit Hatha Yoga angefangen und habe dann tatsächlich auch in einer Krise, das ist irgendwie sehr spannend, dann noch zusätzlich Kundalini reingenommen. Und ich habe das so ein halbes Jahr einmal die Woche gemacht und fand das in der Zeit total cool und habe es irgendwann wieder aufgehört und habe mich gefragt, Warum habe ich mit Kundalini wieder aufgehört? Weil ich wusste, dass es irgendwann der Punkt für mich war, wo es mich nicht mehr gezogen hat. So, dann bin ich irgendwann nochmal hin, hab noch mal eine Kundalini Stunde gemacht und habe dann festgestellt und kapiert, warum ich kein dauerhaftes Kundalini machen möchte. Weil mir das zu wenig körperlich ist. Weil, ich für mich in der Yogapraxis, ich brauche dieses Wechselspiel aus Muskelanspannung. Ich muss das Gefühl haben, ich habe einmal in der Yogastunde alle Muskeln benutzt. So, ich nutze das nicht als Workout, aber trotzdem muss ich das Gefühl haben, alles war mal in Bewegung, alles wurde mal gestreckt, alles wurde mal benutzt und deswegen ist Kundalini für mich nicht das Richtige als dauerhafte Praxis.
Aber so mal eingestreut zwischendurch finde ich das total gut. So als Ergänzung, aber eben nicht als einzige Praxis und aber das ist eben genau das Schöne und das hast du ja auch so ein bisschen gesagt, jeder findet seinen Weg im Yoga. Es gibt für jeden die passende Praxis und den passenden Lehrer da draußen. Und es geht, wie du auch gesagt hast, nicht darum, flexibel zu sein. Ich weiß, wie oft ich das schon gesagt habe oder schon immer wieder versuche, diesen Mythos zu entkräften. Verdammt noch mal, es geht nicht darum, flexibel zu sein und nur die Flexiblen können zum Yoga. Nein, man wird flexibel durch Yoga. Und das nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf.
Mirjam
Das ist der Vorteil.
Claire
Und ich habe auch angefangen mit einer engen Hüfte. Ich konnte damals nur auf einem Meditationsbänkchen anfangen. Ich konnte nicht im Schneidersitz sitzen. Das funktionierte bei mir nicht. Mit der Zeit haben sich die Hüften immer weiter geöffnet und inzwischen brauche ich nur noch eine ganz kleine Erhöhung, auf der ich sitzen kann. Und das war früher nicht möglich, aber ich habe angefangen. So, und das finde ich so das Wichtigste dieses sich darauf einlassen können und einfach dort anfangen, wo man steht und gucken was ist möglich. Und eben nicht mit dem Anspruch, ich muss das alles können, ich muss. Ich muss diese ganzen Haltungen können und genau das ist es nicht, worum es geht.
Mirjam
Absolut. Und was ich auch noch bestätigen oder ergänzen würde zu dem, was du gesagt hast, Lehrer. Also es ist nicht nur eine Frage der Richtung welches Yoga mache ich? Sondern bei welchem Lehrer mache ich es? Ich habe das Gefühl, das hat schon ganz viel auch damit zu tun. Ich kann die eine Yoga Art bei einem Lehrer super finden und beim anderen Lehrer nicht dasselbe Yoga, denselben Yoga Stil nie machen wollen. Und was du angesprochen hast mit einmal Körper durch bewegen und so, das ist zum Beispiel eine Sache, die ich auch als Manko empfunden habe. Wenn man jetzt tatsächlich nur die reinen Kriya Übungen an und zugegeben hat, je nachdem wie die ist, ist man schon entweder komplett körperlich durch bewegt Das kann auch ein großes Workout sein.
Claire
Ja, ich hatte jedes Mal Muskelkater danach.
Mirjam
Tatsächlich, wie soll ich sagen, kann man nur eine bestimmte Sparte beleuchten, was ich immer in meinen Kursen mache. Und ich denke, da unterscheide ich mich auch tatsächlich von vielen Kollegen. Ich gebe dem dem Aufwärmprogramm relativ viel Raum. Also bei mir ist es immer so, dass ich die Stunde eröffne mit einer kleinen Runde, wo ich jedem, der da ist, die Möglichkeit gebe, Wünsche zu äußern. Einfach zu sagen, Wo piekst grad? Was ist heute das Problem? oder vielleicht auch generell gerade das Problem. Das baue ich dann in mein Aufwärmprogramm ein.
Ich habe ja viel Hatha Yoga gemacht, ich habe auch vielen Yin Yoga gemacht. Ich bin auch mit Vinyasa Yoga vertraut und ich lasse dann je nachdem einfließen. Ich spüre dann einfach in die Gruppe rein und spüre, was brauchen die? Das kommt dann in das Aufwärmprogramm rein, wenn das durch die Kriya, die ich vorhabe an dem Tag zu machen, nicht eh schon abgedeckt ist. Und da mache ich dann oft auch Stretching und so Sachen mit rein, die dann später vielleicht eher zu kurz kommen oder nicht mehr so im Thema sind.
Und damit habe ich richtig gute Erfahrungen gemacht. Dadurch ist dann einfach echt irgendwie doch alles dabei und alles abgedeckt. Und das habe ich so im Laufe der Jahre tatsächlich einfach angepasst oder ich will nicht sagen geändert, weil es ist völlig erlaubt, ein langes Aufwärmprogramm zu machen. Man braucht dann halt einfach nur mehr Zeit. Genau das habe ich so ein bisschen angepasst an die Bedürfnisse, die ich eben gespürt habe.
Claire
Und das, dass ist etwas Wichtiges, was ein Yogalehrer und eine Yogalehrerin unbedingt generell tun sollte. Egal, ob wir das verbal abfragen, wo zwackt es gerade oder ob wir das spüren, was die Gruppe gerade braucht?
Mirjam
Ja.
Claire
Das ist so wichtig, dass so einfließen zu lassen, zu spüren, wo stehen die gerade und auch wenn jemand hängt. Also das merkst du ja im Unterricht, wenn jemand so gar nicht mitkommt, dass du dem immer wieder irgendwie eine Brücke gibst, über die er jetzt gehen kann. Du willst ihn nicht bloßstellen, aber du sagst ihm, oder ich signalisiere der Person, Ich spüre, du kommst gerade überhaupt nicht mit. Und gibst ihm andere Übungen oder sagst ihm bleib einfach da, wo du gerade bist oder so? Dieses Feingefühl zu entwickeln, das ist, glaube ich, mit das Wichtigste eigentlich in unserer Arbeit als Yogalehrerin.
Ja, sehr spannend auf jeden Fall auch, dass du dann, das hatten wir ja auch kurz angesprochen vor dem Gespräch hier, auch dieser Drang, mehr übers Yoga erfahren zu wollen, aber mit der Intention, das nur für dich machen zu wollen, ohne zu unterrichten. Und dann ist es ganz anders gekommen und das war bei mir ja haargenau das Gleiche. Ich wollte damals nur aus persönlichem Interesse tiefer ins Yoga einsteigen und gar nicht unterrichten. Es war zumindest so, ich habe es mir offengehalten, aber für mich war das eigentlich, hatte ich es nicht wirklich auf dem Schirm. Es war für mich eher so, ich will Yoga tiefer verstehen. Was daraus wird, keine Ahnung. Und dann merkte ich nach so einem dreiviertel Jahr dann so langsam, ja, da tut sich was. Und ich will das auch weitergeben, was ich lerne. Das ist so gut und so toll und so wichtig für die Welt. Und die, die brauchen das da draußen. So, und dann war der Wunsch auch da.
Ich wurde nicht so schnell reingeschmissen wie du. Trotz allem war für mich irgendwann klar, ich will unterrichten. Und das ist ja eigentlich immer so der schönste Weg, den man eigentlich so gehen kann, wenn man spürt, dass sich das so ganz natürlich entwickelt.
Mirjam
Ja, absolut.
Claire
Was hat sich denn für dich durch die Yogalehrer-Ausbildung so konkret verändert? Kannst du das in ein paar Sachen vielleicht festhalten?
Mirjam
Ja, also ich würde sagen, ich habe durch das Yoga und dann auch später oder parallel durch die Coaching-Arbeit, die ich eben auch mache. Da ich dort mit der Glaubenssatz-Arbeit unterwegs bin und die Ausbildung, also Yoga war die erste Ausbildung von Vielen, die dann gekommen sind.
Claire
Auch oft so in unserem Bereich.
Mirjam
Natürlich. Absolut. Das merk dann auch ich. Ich habe dann so Lust mich in was rein zu fuchsen und dann, wenn ich das dann habe, dann merke ich wow und jetzt interessiert mich das noch. Also dann kommt so Eins nach dem Anderen. Also von daher, ich würde sagen, Yoga war zum einen der Türöffner für wirklich beruflich einen anderen Weg. Ich habe das Gefühl, dass das ohne das Yoga so nicht gekommen wäre. Durch das Yoga sind viele Dinge einfach passiert, weil sich Blockaden bei mir gelöst haben. Weil ich mehr in meiner Mitte war. Weil ich auch besser wusste, was ich will. Weil ich mir mehr zugetraut habe, bestimmte Dinge zu machen und zu tun.
Das war einfach schön oder es ist schön zu sehen. So rückblickend auch, was das Yoga, so dieser Türöffner war und was daraus Alles entstanden ist. Und jetzt rein so physisch, kann ich ganz klar sagen, also ich gehöre leider auch zu den Musikern, die ja massivst Probleme hatten, auch körperlich. Also mit Armen und Händen, einfach von Überlastung, also zu viele Stunden am Instrument. Bei mir einer sehr zierlichen Statur mit sehr zierlichen Gelenken und jetzt irgendwie einfach nicht so die Bodybuilder Figur, die unendlich belastbar ist.
Im Studium ist es halt so, war es so zumindest als ich studiert habe, da hat sich Keiner, Keiner hat zu dir gesagt, mache mal irgendwie im körperlichen Ausgleich. Es war einfach wichtig, dass du deine Stunden am Instrument kloppst. Das du die gemacht hast, dass war das Wichtigste. Ob du danach Schmerzen hattest, weil du zu viel gemacht hast und dass man dafür dann vielleicht Ausgleichsübungen machen könnte. Da war ich völlig allein gelassen und da war auch diesbezüglich überhaupt keine Unterstützung da. Alles was ich da gefunden habe, habe ich mir wirklich mühsam selber zusammengesucht. Und ja, es gab eine Phase, wo ich massivst Probleme hatte mit den Armen und Händen, einfach vom Halten des Instruments, weil das schon schwer für mich war. Denkt man nicht so, aber das hat schon echt ein Gewicht, was schwerer ist, als man sich das so vorstellt und was vor allem auf die Dauer einfach, wenn du da teilweise fünf bis sechs Stunden Orchesterproben am Stück hast, dann mit zwei Pausen drin. Du sitzt halt trotzdem da und spielst und spielst und spielst und das fängt dann an, weh zu tun.
Seit ich Yoga mache, das ist eigentlich körperlich mit die größte Verbesserung, muss ich echt sagen. Seit ich Yoga mache, habe ich keinerlei Probleme mehr mit meinen Armen und Händen. Wirklich niente. Ich weiß genau, welche Übungen ich dafür brauche und ich hatte nie wieder dieses Problem. Das Instrument ist zu schwer und deswegen tut mir meinen Arm weh. Ich habe einfach gemerkt, ich habe auch Fitnessstudio mal eine Zeit lang probiert und habe gedacht, ich müsste jetzt irgendwie mit Geräten Muskulatur aufbauen. Für mich ging das überhaupt nicht, dass war viel zu viel. Selbst die kleinsten Gewichte waren viel zu viel. Ich habe dann irgendwann kapiert, dass eigentlich das Beste ist, mit deinem eigenen Körper, also mithilfe deines eigenen Körpergewichts, was wir beim Yoga machen, Muskulatur aufzubauen, Kondition aufzubauen. Das dann eben in deinem Tempo und es ist dann das, was dein Körper verträgt und es ist nicht mehr. Und da steht dann auch kein Trainer, der sagt, Ja, aber eigentlich müsstest du jetzt irgendwie deiner Größe nach 40 Kilo stemmen können und du kriegst keine 30 hoch.
Claire
“Und du musst jetzt noch zwei Mal pumpen. Einen schaffst du noch.”
Mirjam
Das war tatsächlich so körperlich mit was vom Aha-mäßigen. Das gebe ich auch meinen Musikern immer mehr mit, gerade die, wenn ich dann bei einen Workshop an der Musikhochschule bin. Es ist schon nach wie vor kann ich sagen, es ist traurig zu sehen, wie wenig die Studenten doch für sich selber tun. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber für den Körper und ich versuchen immer klar zu machen egal was ihr macht, aber es ist euer. Euer Körper ist euer Tempel und es ist euer Kapital. Ihr merkt es mit 25 noch nicht so, aber wenn ihr mal Jahre und Jahre im Orchester wart oder das anderweitig praktiziert habt, irgendwann meldet sich der Körper und es ist einfach besser präventiv zu arbeiten als dann, wenn der Salat da ist. Dann irgendwie versuchen, das alles wieder hinzubiegen und hinzukriegen. Ich muss auch sagen, mental bin ich viel besser drauf. Im Sinne von auch was jetzt Nervosität angeht. Die Position, auf der ich bin, mit dem Englischhorn, das ist ein Nebeninstrument von der Oboenfamilie. Da habe ich halt auch oft große Soli zu spielen, das heißt, ich bin dann richtig auf dem Präsentierteller und alleine mit Orchesterbegleitung sozusagen. Und ja, das sorgt dann schon auch mal für Nervosität . So ist es nicht.
Claire
Ja. Kann ich mir vorstellen.
Mirjam
Dabei merke ich einfach, wie gut es tut, dass ich einfach Tools aus dem Yoga oder auch aus meiner Coaching Ausbildung habe. Das ist so ein Mix aus dem Ganzen. Aus diesem ganzen Mix habe ich dann eben auch mein Coaching, mein mentales Training, aufgebaut, weil ich einfach sehe, wie hilfreich das ist. Und da war aber auch Yoga der Türöffner. Einfach zu sehen, was es bringt.
Ich habe mich unglaublich schwer getan mit Meditation. Also ich habe in den ersten Jahren eigentlich nur Yoga gemacht und wenn es zum Meditieren kam, habe ich gedacht, nein, dass kann ich nicht. Also überhaupt, warum soll ich das machen? Da kreisen nur die Gedanken im Kopf rum und das ist wirklich unangenehm. Ich habe schon ein paar Jahre Yoga gemacht und es kaum bei der Meditation ausgehalten. Tatsächlich mit dem Hatha Yoga habe ich das nicht geschafft zu meditieren. Aber dann über die Mantren im Kundalini Yoga habe ich es geschafft, mal überhaupt einen Zugang zur Meditation zu kriegen.
Und dann habe ich danach gemerkt, irgendwann oh wow in der Stille zu meditieren, das hat auch was. Ich brauche nicht immer nur ein Mantra, aber die Mantren haben mir echt die Tür geöffnet. Seitdem ist Meditation für mich ein extrem wichtiger Bestandteil in meiner täglichen Routine auch, die ich so habe und hat mich einfach mental definitiv viel stärker gemacht und viel mehr in meiner Mitte ruhend. Gerade vor ein paar Tagen hat wieder eine Kollegin zu mir gesagt, du strahlst so eine Ruhe aus, wenn du spielst, auch wenn du irgendwie ein schweres Solo spielst. Ja. Und ich denke, sie hat damit ganz recht.
Claire
Verständlich. Ja. Und ich musste so lachen, weil ich gerade erst eine Podcastfolge veröffentlicht habe. Das war die Folge 86. Für alle die, die das interessiert, wo ich genau dieses Phänomen mit der Meditation bei mir beschrieben habe.
Es ging mir nämlich exakt genau so wie dir. Ich habe angefangen mit Yoga.
Und hab dann zwei, drei Jahre später versucht, mit Meditation auch anzufangen. Und mir ging es genauso. Ich konnte nicht fünf oder zehn Minuten dasitzen, weil ich dachte mir, meine Gedanken, meinen Kopf, der macht mich madig. Ich kann das nicht. Ich habe es mehrfach probiert, es ging nicht, ich konnte nicht einfach mal da sitzen. Es ging nicht.
Beim Yoga funktionierte das super. Also durch dieses Körperliche habe ich was zu tun, so ein Stück weit. Da konnte ich meinen Geist beruhigen, aber ich konnte mich nicht still hinsetzen und so zehn Minuten Atmung beobachten. Das hat nicht funktioniert für mich.
Und dann, erster Tag Yogalehrer-Ausbildung: “Hallo. Wir fangen an mit 20 minütiger Meditation. Jeden Ausbildungstag. Zack, leg los.” So ungefähr. Also, es war nicht ganz so, aber es war wirklich so, quasi, fast. Erst mal durch die Tür und sofort meditieren. Jetzt an jedem Ausbildungstag. 20 Minuten. Meine Gedanken waren sofort. Willst du mich verarschen? Ich soll 20 Minuten meditieren. Ich kann das nicht. Es funktioniert nicht. Ich hab’s probiert. Ja, also meine Glaubenssätze. Ich kann das Nicht.
Da hab ich dann gesagt, okay, gut Challenge accepted. Ich muss es machen. Ein Stück weit. Ich kann jetzt 20 Minuten mich tot ärgern oder ich kann mich drauf einlassen. Dadurch war es dann ein Stück weit Zwang, aber trotzdem habe ich mich langsam dort eingefunden, weil klar, am Anfang hatte ich meine Probleme da 20 Minuten zu sitzen. Dann wurde ich halt unruhig, aber ich habe es dann einfach akzeptiert. Und mit der Zeit habe ich dadurch aber rein gefunden. Inzwischen ist das ganz oft das Ich mal eine 20 minütige Meditation, mal zehn, mal eine halbe Stunde mache. Es ist immer sehr unterschiedlich, worauf ich gerade Bock hab, aber ich kann dir garantieren, wenn ich länger als 20 Minuten meditiere oder selbst bei nur 20 Minuten Und das ist vorbei, denk ich mir so, Huch, wo ist denn die Zeit hin.
Nur 20 Minuten. Wenn ich heute drüber nachdenke, ich find das so lustig. Weil es damals so überhaupt nicht geklappt hat. Wiederum finde ich das eine wichtige Botschaft und ich finde es so toll, dass du dir genau die gleiche Botschaft gemacht hast.
Eine Botschaft da draußen an alle, die das probieren und feststellen, es geht nicht. Dann ist es vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt oder es klappt einfach noch nicht so lange. Oder vielleicht haben wir auch einfach falsche Vorstellungen. Ich hatte auch ewig die Vorstellung, was ja auch oft gesagt wird von manchen und wo ich heute denke, was erzählt ihr denn da? Es geht darum, nichts zu denken. Ja, wenn das das Ziel ist, dann ist es von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil unser Gehirn denkt die ganze Zeit, da können wir machen, was wir wollen. Es geht nicht darum, Nichts zu denken. Es geht darum, den Gedanken nicht anzuhaften, sondern sie ziehen zu lassen. Wenn man diesen Unterschied verstanden hat, dann hat man schon die halbe Miete bei der Meditation.
Das durfte ich auch erst mal verstehen. So und deswegen finde ich so toll, dass du die gleiche Erfahrung gemacht hast, weil bevor ich mir den Mund fusselig rede, finde ich es immer schön, wenn Andere das Gleiche erlebt haben. Wenn man sagen kann, siehste, ich bin nicht die Einzige der es so ging.
Mirjam
Ja absolut nicht, bin ich voll bei dir.
Claire
Ja, ich glaube ich könnte mich noch ewig über deinen Weg unterhalten. Aber ich glaube, ich würde jetzt auch gerne mal ins Thema Glaubenssätze einsteigen, weil das ja auch ein Thema ist, mit dem du einerseits auf mich zugekommen bist und was dir ja auch zu einem Wandel verholfen hat für dich.
Also neben Yoga war es für dich, wie du gesagt hast, auch so der Türöffner. Aber natürlich ist es auch wichtig, dass wir drauf gucken, was denken wir überhaupt? Also vielleicht fängst du einfach mal an zu erklären, was sind denn eigentlich Glaubenssätze? Ich glaube Leute, die nicht aus dem Coaching Bereich kommen, haben vielleicht eine Vorstellung, aber dieses Thema oder dieses Wort Glaubenssätze ist ja, glaube in meinen Augen, schon ein sehr Coaching spezifisches. Vielleicht magst du das einfach mal kurz erklären, was du darunter Verstehst.
Mirjam
Im Endeffekt ist ein Glaubenssatz alles, was ich über mich denke oder auch nicht denke. Ich sage mal so, es klingt immer Ja, das ist schon richtig mit dem Thema oder mit dem Stichwort Glaubenssatz. Das klingt nach so einem Begriff und ich merke auch manchmal, dass dann Klienten von mir erstmal, also mit dem Thema Glaubenssätze habe ich nichts zu tun. Also das habe ich nicht.
Claire
Genau. Ich habe keine Glaubenssätze. Schon der erste Glaubenssatz.
Mirjam
Das betrifft mich nicht. wenn wir dann aber so ein bisschen einsteigen und schauen, dann stellt man eben doch fest Oder stellen wir dann gemeinsam fest, Oh ja, da gibt es eben schon Glaubenssätze. Dinge, die eben in meinem Unterbewusstsein, also ich glaube, das ist so das Stichwort Unterbewusstsein und Bewusstsein. Du hast ja vorhin auch schon angedeutet, wir denken im Endeffekt die ganze Zeit und so ganz viel von dem, was wir denken, machen wir ja überhaupt gar nicht bewusst. Also circa 95 % kommt aus unserem Unterbewusstsein und nur ungefähr 5 % sind von unserem Bewusstsein gesteuert. Das Problem ist jetzt einfach, wenn ich da so ein Programm laufen habe in meinem Unterbewusstsein, ich sage jetzt mal im Hintergrund, ohne dass ich mir klar darüber bin, das heißt, dieses Programm spielt immer wieder ab, ich bin nicht gut genug oder.
Claire
Mein Lieblingssatz.
Mirjam
Oder ich habe es nicht verdient erfolgreich zu sein oder mir steht das und das nicht zu. Oder ich muss hart arbeiten, ich muss mir alles hart erarbeiten, dann kann ich schon was erreichen. Aber mit Freude und Spaß, das geht nicht. So.
Claire
Oder der Klassiker bei Frauen Ich bin nicht gut in Technik, ich bin nicht gut mit Zahlen ist auch ein Glaubenssatz. Vor allem bei Frauen. Immer wieder.
Mirjam
Ja.
Claire
Genau das hatte ich auch jahrelang über mich. Bis ich festgestellt habe: Okay, ich bin keine Programmiererin, aber ich bin technisch durchaus versiert, in einigen Dingen versierter als mein Mann teilweise.
Mirjam
Ja. Und tatsächlich im Technischen kann man ja auch noch viel lernen. Ich habe das jetzt auch festgestellt. Ich hatte definitiv diesen Glaubenssatz auch Technik und ich das geht gar nicht, da ist ein rotes Tuch und Computer und überhaupt.
Und ja, natürlich, es gibt Menschen, die können da deutlich mehr. Aber die haben es unter Umständen auch teilweise zu ihrem Beruf gemacht. Ich denke, wenn ich das dann zu meinem Beruf mache, dann ist auch völlig klar, dass ich da mehr kann als jemand Anders, der sich ab und zu mit bestimmten Dingen beschäftigt. Aber ich habe jetzt auch, was ich in dem letzten halben Jahr an technischen Dingen dazugelernt habe, als ich eben mit Mira gearbeitet habe, da habe ich davor auch gesagt, das kann ich alles nicht. Dann habe ich es einfach gemacht. Und ganz oft ist es so dieses, mach es jetzt erst mal, also mach es einfach und dann entweder kann ich es oder ich lerne es dann zu können. Also so jetzt, was die technischen Dinge anbelangt, aber wenn wir jetzt noch mal zurückkommen zu den Glaubenssätzen. Wenn man halt immer Dinge im Hintergrund ablaufen lässt, wie sag ich jetzt mal beim Computer, ein System, das sich permanent im Hintergrund updated, ohne dass ich das mitbekomme.
Das macht es einfach. So arbeiten auch unsere Glaubenssätze so im Hintergrund, entweder für uns oder eben auch gegen uns. Also wenn wir sehr viel an Positives, an positiven Glaubenssätzen haben, dann arbeiten die für uns und dann flutscht auch in der Regel das Leben ganz gut. Wenn halt viel Negatives im Hintergrund läuft, bedeutet es im Endeffekt, dass wir das ausstrahlen, ohne dass wir uns darüber bewusst sind. Meistens ja. Und dann kommt das Gesetz der Resonanz zum Tragen. Das da heißt, was sich ausstrahlt, dass sich anspricht.
Also wenn ich ausstrahle, ich bin nicht gut genug oder ich habe irgendwas Bestimmtes nicht verdient, dann muss eigentlich das Leben mir das widerspiegeln. Genau dieses. Und dann bekomme ich Situationen in mein Leben, wenn ich irgendwas nicht verdient habe, dann machen mir vielleicht im Job meine Kollegen eine Probezeit völlig zur Hölle, dass überhaupt nicht klar ist, ob ich diese Probezeit bestehe, weil ich habe es ja auch nicht verdient.
Claire
Das ist dann diese sich selbsterfüllende Prophezeiung werden.
Mirjam
Ja, genau.
Claire
Genau. Und meiner Erfahrung nach, also ich, ich kann es jetzt nicht hundertprozentig festmachen, aber so von dem, was ich wahrnehme und auch wie ich meinen eigenen Weg sehe, laufen die meisten Menschen, glaube ich eher mit vielen negativen Glaubenssätzen durchs Leben als mit positiven. Und das hindert uns ja auch enorm beim Weiterkommen. Wie war das bei dir, als du das Thema angefangen hast dir anzugucken? Wie war da so dein Weg? Was waren deine Erkenntnisse? Und was hat sich vor allen Dingen für dich dadurch verändert, dass du mit deinen Glaubenssätzen gearbeitet hast?
Mirjam
Also es war erst mal so, wie ich vorhin schon angedeutet habe, dass ich zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung gekommen bin, da war ich Anfang 20. Während des Studiums, als ich die Probespiele gemacht habe und irgendwie gemerkt habe, irgendwas geht so nicht weiter. Und da habe ich schon einiges mit dem Thema Glaubenssätze gemacht. Die haben sich dann aber in der Regel speziell auf diese Vorspielsituation bezogen und auch auf Zweifel, die ich hatte bezüglich meinem instrumentalen Können. Weil das immer dann das war, was sich dann in so einer Probespielsituation auch gezeigt hat. Und naja, wie es dann so ist, dann hatte ich erst mal die Stelle und wenn keine Not ist, tut man ja auch meistens nichts.
Claire
Das stimmt also.
Mirjam
Meistens, wie du auch gesagt hast, in der Krise zum Yoga gekommen.
Meistens kommen wir in Krisen zum Yoga, zum Coaching, zum Irgendwas und ändern was in unserem Leben, weil wir einfach merken so geht’s nicht weiter. Oder weil sich das Leben wirklich ständig im Kreis dreht, die Probleme ständig im Kreis drehen und du einfach irgendwann das so satt hast, dass du merkst okay, einfach jetzt muss ich was tun, ansonsten halte ich es im Kopf nicht mehr aus. Also die Wenigsten, ich hatte eine, tatsächlich, die ist mal zu mir gekommen, die wollte präventiv arbeiten.
Claire
Und das ist aber schon eine Ausnahme.
Mirjam
Ja, absolut. Und die kommt auch immer noch. Also so in größeren Abschnitten, einfach um, ja, bevor es quasi zu schlimm wird. Irgendwas, dass wir da vorher gucken, was kann man verbessern und dann geht sie wieder weiter. Und da muss man auch echt sagen, es ist total schön zu sehen, da flutscht es gerade auch voll bei der. Also dass die Dinge laufen. Und ansonsten habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass die Leute eben kommen, wenn sie in Not sind und dann ist die Not meistens schon ziemlich groß. dann ist manchmal die Enttäuschung auch groß, wenn ich sage, ich kann jetzt nicht in einer Sitzung.
Claire
Das sage ich auch immer wieder. Ich kann nicht mit dem Finger schnippen und alles ist gut.
Mirjam
Genau. Ich habe jetzt dieses eine wichtige Probespiel und es läuft schon seit Jahren nicht so gut oder seit Monaten. Aber jetzt hätte ich gern eine Sitzung mit dir, damit dann das nächste Probespiel gut läuft.
Claire
Ja, genau. Wir wollen deinen Zauberstab.
Mirjam
Also das funktioniert in der Regel meistens nicht. Und bei mir war es dann eben so, erstmal war die Not beendet, denn ich hatte ja die Stelle und musste mich mit dem Thema auch nicht weiter beschäftigen. Dann hatte ich die Yogalehrer-Ausbildung gemacht und ich war erstmal so aktiv. Sage ich mal, es war keine Notwendigkeit oder habe ich mich nicht um Glaubenssätze gekümmert. Ich hatte aber ein Thema, was mich über mehrere Jahre begleitet hat und worunter ich auch irgendwann wirklich gelitten habe. Das war, dass ich mich nach vielen Jahren aus einer langjährigen Partnerschaft gelöst habe und danach immer an denselben Typ Mann geraten bin, der aber es überhaupt nicht gut mit mir gemeint hat. Also ich bin.
Claire
Auch ein Gesetz der Resonanz.
Mirjam
Genau. Ich bin einfach im Endeffekt nur an nicht Beziehungsfähige geraten und habe mich dann immer gewundert, warum es nicht funktioniert. Was heißt, ich habe mich gewundert und habe dann auch gelitten darunter, dass es nicht funktioniert. Und es war, ich habe immer beim Nächsten gedacht, dieses Mal ist es anders, um dann wieder desillusioniert dazustehen nach einiger Zeit und festzustellen. Shit. Eigentlich anderer Mann. Andere Geschichte. The same pattern.
Das hat mir natürlich auch viel Tränen und so gekostet. Also bin ich dadurch doch auch schon durch Leid, durch Liebeskummer etc.. Und ich hatte irgendwann echt die Schnauze voll und ich wusste zu diesem Zeitpunkt natürlich auch schon viel über Gesetz der Resonanz. Also fing ich an mich zu fragen, was hat das jetzt eigentlich mit mir zu tun?
Claire
Sehr schön.
Mirjam
Muss ja irgendwas mit mir zutun haben. Ich kann ja nicht immer nur sagen “Okay, es liegt halt Alles an den Männern.” Also das ist die eine Möglichkeit zu sagen, ja, hab halt echt Pech gehabt, bin halt immer nur an blöde Kerle geraten. Von denen gibt es halt leider doch zu viele. Und ich hab jetzt wirklich immer wieder jahrelang Pech gehabt und es wird schon noch der Prinz kommen auf dem weißen Rasen. Alles wird gut.
Claire
So kann man es sich schön bequem machen.
Mirjam
Genau, kann man machen. Aber dafür wusste ich dann halt doch schon zu viel aus meinen ganzen Ausbildungen und habe dann gedacht, also gut, es scheint irgendwas mit mir zu tun zu haben, dass ich immer wieder an dieses, an diesen selben Typ Mann gerate. Und wie gesagt, der Leidensdruck war dann irgendwann echt groß. Am Anfang nickt man das noch so ein bisschen weg und denkt, Ja, war jetzt Pech gewesen. Aber wenn sich das dann immer wieder so wiederholt und zu dem Zeitpunkt, als es ja schon ein Weilchen halt der Schuh gedrückt hat und ich wusste auch nicht so richtig eine Lösung dazu. Ich habe schon Familienaufstellungen gemacht und das hat mich zwar weitergebracht, aber es hat irgendwie nicht den letzten Funken gelöst, also nicht das letzte Wort. Ich habe viel über mich erfahren und auch da Dinge gelöst im System für mich. Aber so irgendwie hat da was gefehlt.
Dann war ich auf Bali. Ich muss dazu sagen, Bali ist seit 2013 meine große Liebe und zweite Heimat. Da war ich dann fast jedes Jahr und immer so 1 bis 2 Monate.
Und da habe ich dann auch immer super viel Yoga gemacht und manchmal habe ich auch dort Yoga unterrichtet und manchmal war ich einfach nur so da. Manchmal habe ich auch Ausbildungen gemacht und dann war ich eben, ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr war ich auf Bali und ich habe dort eine deutsche Yogalehrerin kennengelernt, mit der ich mich angefreundet habe. Die lebt dort und ist ausgewandert vor einigen Jahren. Die sagte dann zu mir Du, ich habe gerade diese Theta Healing Ausbildung gemacht bei Erika in Ubud und ich kann dir das nur empfehlen, gehe einfach mal hin. Die macht auch Einzelsitzungen.”
Dann habe ich die kontaktiert und dann war die aber ausgebucht. Sie hat dann gesagt, sie könnte mir das online anbieten, aber zu einem späteren Zeitpunkt. Live, jetzt eben nicht zu dem Zeitpunkt, wo ich auf Bali war. Und dann dachte ich so ach, damals war das online noch nicht so weit, würde ich auch sagen. Gar kein Problem. Aber damals, damals war ich.
Claire
Seit Corona ist online kein Problem.
Mirjam
Aber damals war ich noch sehr fixiert auf live und so. Da habe ich nicht und dann war das erst mal wieder gestorben. Vielleicht war ich auch innerlich noch nicht so weit. Ich habe mir das dann auch eingeredet, dass ich das jetzt, auch gar nicht brauche.
Claire
Und vielleicht war das auch einfach so ein Vorfühlen und dann so “Oh Gott, wenn ich das jetzt mache, dann bedeutet das ja wirklich Veränderung im Innen. Nee, ich gehe wieder zurück.”
Mirjam
Genau. Also so, dieses Gefühl hatte ich und ich glaube, ich habe so ein bisschen gebraucht vorzuglühen, sage ich jetzt mal in Anführungszeichen, denn es hat dann natürlich schon in mir gearbeitet. Ich bin dann das Jahr drauf wieder nach Bali. Interessanterweise war es dann damals so, dass mir plötzlich, ich habe die ganze Zeit nicht an diese Frau gedacht und auch nicht an Theta Healing.
Dann fiel mir ein, ein Monat vorher “Hey, vielleicht sollte ich die jetzt mal kontaktieren, denn wenn ich dann dort bin und sie kontaktiere, dann ist sie vielleicht wieder ausgebucht. Ich kontaktiere sie doch mal jetzt. Eine E-Mail kann ich auch in Deutschland schreiben, ist ja kein Ding.”
Da habe ich ihr geschrieben. Und tatsächlich war es echt so, dass sie gesagt hat “Ja, voll gut, dass du mich kontaktiert. Ich habe noch ein paar wenige Termine in dem Zeitraum, wo du da bist. Wann willst du kommen?” Und dann bin ich zu ihr hin und wir haben genau an diesem Thema gearbeitet, an diesem Männerthema.
Und es war so krass, weil es mir dann auch so wie Schuppen von den Augen fiel, was eigentlich tatsächlich das Problem ist. Und das war auch nicht in dieser einzelnen Sitzung gelöst. Aber es war schon mal richtig. Ein richtiger Brocken, einfach gelöst. Und dann sagte sie damals zu mir “Du, ich habe das Gefühl, dass diese Ausbildung auch was für dich wäre. Überleg dir doch mal, Ich starte nächstes Jahr wieder eine Ausbildung. Ob das nicht was für dich wär?”
Und meine erste Reaktion war “Ganz ehrlich, ich habe schon so viele Ausbildung gemacht. Ich kann doch nicht von einer Ausbildung in die Nächste hüpfen. Jetzt ist mal gut. Lass mich in Ruhe.” So ungefähr. Und ja, wie das dann so ist, auch das hat vor allem in mir gearbeitet. Ich hatte diesen Flyer mitgenommen, war noch mal auf ihrer Website, habe auch nachgespürt, so was hat es mit mir gemacht und auch in den Wochen und Monaten danach. Ich merkte einfach wirklich, es hat was wieder in Fluss gebracht.
Es hat bei mir zum einen einen Batzen, so ein Batzen fiel ab. Es hat blockierte Energien gelöst und ich merkte wieder, wo ich weitermachen kann. Und dann habe ich gesagt “Okay, ich mache das.” Dann habe ich mich angemeldet zu dieser Ausbildung und habe die dann auch bei ihr auf Bali gemacht. Und Bali hat einfach so eine ganz besondere Energie. Sage ich jetzt mal im Vergleich.
Claire
Das höre ich immer wieder.
Mirjam
Ja, zum Vergleich.
Claire
Sollte vielleicht auch mal da hin.
Mirjam
Ja, also kann ich nur empfehlen. Im Vergleich zu Deutschland ist die Energie dort einfach leichter. Und tatsächlich, da passieren so viele Dinge, weil sie sich fügen. Solche Fügungen sind mir hier leider echt höchst selten passiert, wie sie mir auf Bali so geballt einfach funktioniert sind. Und es ist so unglaublich einfach, wenn du dich in den Flow, wenn du dich einlässt auf neue Dinge und einlässt auf Dinge, die jetzt auch passieren, die nicht geplant sind, wenn du dich darauf einlässt.
Boah, das Leben ist bei mir so in Flow gekommen. Dort immer wieder. Und dann habe ich auch dort so tolle Ideen dann auch immer gekriegt, was ich jetzt machen könnte, wenn ich nach Hause komme, mit neuen Yoga Projekten, mit neuen Coaching Ideen. Ich habe eigentlich so ganz viel von meinen Ideen dann auch immer auf Bali getankt, sozusagen, bin dann mit dieser Energie wieder hierher. Ja, und da habe ich eben diese Ausbildung gemacht und die ist einfach mega.
Ich habe jetzt einfach noch mehr an der Hand, um das Thema Glaubenssätze zu bearbeiten. Also meistens steigt, wenn die Leute mich noch nicht so gut kennen, dann steige ich meistens mit greifbaren Dingen und Übungen zum Thema Glaubenssätze für sie ein, damit die erstmal ein Gefühl dafür kriegen. Ich kann nicht jemanden sagen “Du hast den Glaubenssatz”, wenn er es mir gar nicht abnimmt, auch wenn ich das vielleicht weiß oder spüre. Er muss es ja selber spüren und fühlen und halt auch merken “Ja, da könnte man tatsächlich mal was machen.”
Das heißt also, wenn ich mit jemandem beginne zu arbeiten, es sei denn, er kommt jetzt und sagt ich will explizit Theta Healing bei dir machen, dann starte ich erst mal mit Dingen, die die Leute besser begreifen und auch verstehen können. Dann zeigt sich meistens ganz schnell, wo drückt der Schuh? Was braucht es?
Und dann sind die Leute, also ich habe es dann auch noch nie anders erlebt, dann sind die Leute auch nach kurzer Zeit offen für ein Theta Healing. Und je nachdem, ich guck einfach, was eine Person braucht. Also wenn jemand das gar nicht will, mache ich das natürlich auch nicht. Und wenn ich das Gefühl habe, jemand braucht es nicht, dann würde ich es auch nicht machen. Aber bisher war jeder offen dafür, mit dem ich gearbeitet habe und ich, also Alle, mit denen ich mit Theta Healing gearbeitet haben, haben auch nur davon profitiert.
Ich hatte heute Morgen gerade eine Klientin da, mit der ich auch eine Sitzung gemacht haben mit Theta healing. Dann sagte sie, boah ich fühle mich so viel leichter und so viel wieder bei mir. So viel positiver und hoffnungsvoller. Oder, ich spüre mich auch wieder besser. Das sind alles so Dinge, die so in der Regel unmittelbar dann auch als Gefühle auftreten und sich so auch wieder mehr an sich glaube.
Und wenn ich jetzt aus einer total aussichtslosen Situation komme, dass ich einfach merk, so, da kann es lang gehen, ja, hier habe ich wieder was, wo ich mich entlanghangeln kann, was mir jetzt Kraft gegeben hat, dass ich weiß, wie es weitergehen kann und auch diese Aha Momente zu verstehen. Das macht das Theta Healing ganz oft, das geht dann oft auch ungeplant tief. Ja, dass plötzlich Dinge vorkommen, die mir Klienten so nie erzählt hätten. Aber im Zusammenhang mit einem Theta Healing kommen die dann einfach an die Oberfläche. Und das war dann in dem Moment auch genau das, was es gebraucht hat für die und auch für mich, dass ich gut mit denen weiterarbeiten kann.
Claire
Das ist sehr spannend, weil ich lerne ja gerade eine andere Methode, die Neuro Embodied Soul Centering (NESC) von Britta Kimpel. Ich weiß nicht, ob du das kennst, schon mal gehört hast?
Mirjam
Ja, aber hab mich jetzt nicht mehr damit befasst.
Claire
Genau. Ich kenne mich mit Theta Healing wiederum nicht so aus. Beziehungsweise. ich habe mich mal kurzzeitig damit befasst. Ich habe eine ganz grobe Vorstellung, ganz grob, aber wenn ich das Ergebnis höre oder das was du erzählst, ist das. glaube ich im Prinzip so gut wie das Gleiche. Weil das, was die Leute erzählen bei dir ist, ist das, was die Leute bei mir genauso erzählen.
Ich fühle mich wieder mit mir verbunden. Es kommt. Man geht tiefer als man denkt. Es kommen Dinge hoch, von denen man nicht dachte, dass sie hochkommen, weil sie mit dem eigentlichen Thema erstmal im Vordergrund gar nichts zu tun haben. Und dann auf einmal löst sich aber was, weil da irgendwie doch eine Verbindung war. Es kommt immer genau das in dem Moment, was kommen soll. Und ich glaube, das verbindende Element dessen und das ist auch so, wie ich Theta Healing wahrnehme, ist, dass man mit dem Unterbewusstsein arbeitet. Das geht ans Unterbewusstsein.
Bei mir geht es über das Thema Nervensystem, aber das ist im Prinzip genau das Gleiche. Man kommt in einen meditativen Zustand, man geht in einen meditativen Zustand, in den Körper, man spürt, was im Körper passiert und dadurch kommen Dinge nach oben und man sieht Bilder oder spürt Dinge. Man sieht Metaphern, hat auf einmal irgendwelche Bilder vor Augen usw. Ich glaube, dass es im Grunde eine sehr, sehr ähnliche Methode ist, nur dass man es anders nennt und dass vielleicht, wie man reingeht, anders ist. Vom Grundsatz her klingt es ähnlich..
Mirjam
Würde ich bestätigen, ohne dass ich jetzt deine Methode kenne. Aber es ist ja bei ganz vielen Sachen so, viele Wege führen nach Rom. Das es einfach unterschiedliche Methoden gibt und das Ziel ist dasselbe und Jeder hat seine Geschichte. Ich bin durch Zufall an das Theta Healing gekommen. Ich habe ja auch nie gesagt, ich will jetzt Theta Healing machen, sondern es war mehr so diese Freundin, die mir das erzählt und dann gehe ich da hin und dann.
Claire
Hat es sich so entwickelt.
Mirjam
Bist du zu deiner Sache gekommen. Und beim Yoga denke ich, ist es auch so. Im Endeffekt hat die verschiedenen Yoga Methoden alle dasselbe Ziel, nur gehen sie unterschiedlich ran und haben vielleicht halt unterschiedliche Schwerpunkte. Und dann muss einfach der Kunde schauen, der Klient schauen, was passt zu mir und welcher Lehrer oder welcher Coach passt zu mir. Wo fühle ich mich aufgehoben? Da ist dann die Technik auch zweitrangig, sondern es geht erstmal um die Chemie zwischen dem Dir und mir sozusagen oder dem Klienten und mir. Die Methode muss natürlich eine sein, die etwas bringt und die hilft.
Claire
Aber das ist erstmal egal. Wobei ich immer wieder feststelle. Habe ich ja auch gerade schon angedeutet, es gibt so eine Art roten Faden. Es ist total egal, ob du Kundalini Yoga oder Hatha Yoga machst. Der rote Faden ist, du arbeitest auch da mit dem Nervensystem, du arbeitest mit mit dem Unterbewusstsein, du arbeitest trotzdem auch im Kundalini, auch wenn es nicht ganz so körperlich ausgerichtet ist wie Hatha Yoga. Ja, auch mit dem Körper. Und das löst verschiedene Dinge aus. Genauso wie im Coaching.
Theta Healing oder NESC ist jetzt mal egal. Das verbindende Element ist die Arbeit mit dem Unterbewusstsein, ob das jetzt Theta Healing heißt oder NESC oder egal. Wichtig ist für mich an dieser Stelle, das ist zumindest meine Erfahrung, du kannst auch gerne widersprechen oder bestätigen, je nachdem nach deiner Erfahrung. Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass dieser rein kognitive Ansatz, den man oft hat, bei Glaubenssätzen nicht gut funktioniert. Also wenn ich mir einfach nur sage, ich habe den Glauben oder wenn ich feststelle, ich habe den Glaubenssatz, ich bin nicht gut genug.
Nehmen wir mal einen dieser Klassiker, dann hilft es nichts, wenn ich sage Okay, ich weiß, ich bin nicht gut genug. Das sage ich mir immer wieder. Dann sage ich mir doch jetzt mal, ich bin gut genug. Das habe ich jahrelang versucht, das einfach mit so umgedrehten Glaubenssätzen zu machen und habe mich irgendwann gewundert, warum es nicht funktioniert. Heute habe ich verstanden warum. Weil das Unterbewusstsein da nicht mitspielt. Oder wie ich es im Moment immer sage, weil das ist so mein, mein Thema. Mein Ansatz ist ja das Nervensystem, aber das geht genau auf das Gleiche. Und dass dieser rein kognitive Ansatz nicht funktioniert. Wie ist da deine Erfahrung? Kannst du das bestätigen oder hast du da andere Erfahrungen gemacht? Wie ist das bei dir?
Mirjam
Ja, würde ich total bestätigen. Also dieses, das ist leider zu einfach, wenn ich da liege oder ich rede jetzt mal vom Theta Healing, weil ich da genau Bescheid weiß.
Claire
Ja klar, mach deine Methode.
Mirjam
Beim Theta Healing ist es schon so, dass das Ganze spielerisch und leicht geht und auch gehen darf. Also es ist jetzt nicht zu vergleichen. Und da möchte ich mich auch ganz klar distanzieren, denn ich bin keine Psychologin oder Psychotherapeutin. Also es hat nichts mit Psychotherapie zu tun. Und du musst auch nicht. Das finde ich auch das Schöne dieser Techniken, die es eben gibt. Du musst nicht in Allem, was zurückliegt, da drin rühren und stochern und erst mal jahrelanges aufarbeiten. Das braucht es nicht, um etwas verändern zu können.
Ja, wir schauen dann schon manchmal, Wo kommt das her? Ja, aber nicht, um darin jetzt zu verweilen, sondern um sich das bewusst zu machen, um zu gucken Ah, da war es ja auch schon so und dann shiften wir das übers Unterbewusstsein. Aber auch eine Methode, die wirklich, ja spielerisch und leicht geht. Wo du nicht jetzt erst mal, was ich vorhin gerade gesagt hatte, jahrelang da bist, also eine Sitzung nach der anderen machen musst.
Das fand ich ein ganz tolles Aha Erlebnis vom Theta Healing. Natürlich ist es auch so, wenn du jetzt wirklich da einsteigst und was erreichen möchtest. Mit einer Sitzung kann man schon einiges erreichen.
Claire
Ja klar.
Mirjam
Aber natürlich ist es schon so, dass wir meistens nicht nur einen Glaubenssatz haben, sondern dass dann sich die nächste Schicht auftut und dass es auch Sinn macht, da dann weiter dran zu bleiben. Und aber wo ich dir völlig recht gebe, ist, ich habe das auch viel gemacht mit, man nennt das ja auch gerne Affirmationen. Also das man mit positiven Affirmationen arbeitet. Da ist per se erstmal nichts dagegen zu sagen. Also es ist per se nichts Schlechtes, positive Dinge zu affirmieren und die zu wiederholen. Das mache ich auch. Aber in bestimmten, bei bestimmten Glaubenssätzen, die so tief sitzen in deinem Unterbewusstsein, da hilft es nicht.
Ich erkläre das immer so meinen Klienten, dass ich sage, da sitzt dann so ein kleines Männchen in deinem Kopf und er zeigt dir den Vogel. Der sagt “Tut mir leid, du denkst ich bin nicht gut genug und du sagst jetzt einfach, ich bin gut genug. Ich glaube dir das nicht. Und ich bleibe hier sitzen und boykottiere dich so lange weiter, bis du mir überzeugend klar macht, dass du das wirklich glaubst.”
Das ist so dieser innere Saboteur, der dann einfach kommt und den kann ich nicht, indem ich einfach positive Affirmationen spreche, wegbekommen. Das kann ich mit Dingen, die nicht so tief sitzen. Dingen, die oberflächlicher sind, kann man da schon auch einiges erreichen mit Affirmationen. Was ganz toll funktioniert, finde ich, wenn man dann so eine Theta Session gemacht hat und wir, sage ich mal die Wurzel rausgezogen haben, dann mit entsprechenden Affirmationen weiterzuarbeiten.
Das ist klasse, weil das dann auf einen Nährboden fällt, wo die dann wirklich wachsen können, weil dann nicht mehr dieses kommt, Ich glaube dir das gar nicht. Mir haben auch schon Klienten gesagt, meistens, also ich fange manchmal tatsächlich an, somit mit dem Gegenteil. Dann zu sagen, sie sollen mal auf eine bestimmte Art und Weise damit arbeiten und dann merken die auch, dass sich was verändert und was tut.
Aber sie merken auch die Grenze und dann kommen die auch und sagen Ja, das und das glaube ich mir jetzt selber nicht mehr. Ja, und das ist dann der Punkt, wo ich dann sagen kann Ja, ist mir klar, da brauchst du jetzt einfach mehr.
Claire
Ja, genau. Das ist der Unterschied. Dieses, was du gesagt hast. Wenn ich die Wurzel ausgerissen habe, dann fällt das auf fruchtbaren Boden, wenn ich mir in anderen Glaubenssatz eine positive Affirmation drauf lege. Wenn ich das aber nicht tue, ich habe immer dieses Bild oder das habe ich irgendwann auch mal in einer Weiterbildung bekommen oder in einem Kurs, den ich gemacht habe.
Es ist immer ein sehr unangenehmes Bild an sich, aber es ist sehr plastisch. Deswegen muss ich es halt immer wieder nennen.
Stell dir vor, du hättest einen Hundehaufen und man sprüht Sahne obendrauf. Was ist es? Ist es ein Hundehaufen mit Sahne und du isst ihn trotzdem nicht? Wenn du einfach die Affirmation ist der Hundehaufen und du sprühst Sahne obendrauf, ändert sich nichts.
Mirjam
Ja.
Claire
Du musst den Hundehaufen weg tun, um die Sahne essen zu können.
Mirjam
Ja.
Claire
Genau das ist es. Wie du sagst, bei oberflächlichen kann das vielleicht noch funktionieren. Aber wenn es ein tiefsitzender Glaubenssatz ist, den ich schon seit 20 – 30 Jahren mit mir herum schleppe, dann ist das zum Scheitern verurteilt, da auf diese Art etwas daran ändern zu wollen.
Im Gegenteil, ich habe sogar festgestellt und ich kann es aus so einer Nervensystem-Perspektive erklären, dass das auch schädlich sein kann, weil es noch mehr Stress ins System gibt. Das diese innere Blockade sogar immer größer werden kann. Und deswegen, sollte man dann ein bisschen feinfühlig vorgehen oder beziehungsweise einfach gucken, okay, ist das jetzt ein tiefsitzender Glaubenssatz, oder nicht?
Und das sind alles so Prozesse, wo ich sagen würde, da braucht es ein Coaching, weil einfach solche Dinge, die kann man einfach unfassbar schlecht machen. Ich bin gut im Selbstcoaching in vielen Dingen, aber auch ich brauche in manchen Situationen einfach einen Spiegel, der mir sagt, ich sehe das so, hier halte ich den einen Spiegel vor und zack, dann funktioniert es schon wieder ganz anders.
Mirjam
Also das sehe ich genauso. Und ich würde auch behaupten, dass jeder Coach oder jeder Lehrer, der gut ist, bildet sich ja auch immer wieder fort und lässt sich, lässt sich coachen.
Claire
Auf jeden Fall.
Mirjam
Weil jeder hat seine Grenzen und die blinden Flecken bei sich selber, sieht man am schlechtesten.
Claire
Ja, so ist es. Ich könnte mich noch ewig mit dir unterhalten, aber ich merke, wir sind schon bei ungefähr einer Stunde angekommen. Ich finde es immer so, von Interviews her, klar gibt es auch längere Interviews die spannend sind. Aber ich merke immer wieder selber, dass ich auch Interviews nicht unbedingt höre, die zwei Stunden gehen. Deswegen würde ich da jetzt gerne mal ganz langsam so den Bogen schlagen. Wenn man jetzt Interesse hat, mehr über dich zu erfahren und mehr über deine Arbeit, wo findet man dich denn?
Mirjam
Also man findet mich im Netz unter www.music-mentaltraining.de. Da habe ich auch ein kostenloses Audio Training seit kurzem auf meiner Webseite. Zum Thema Glaubenssätze. Wer sich jetzt angesprochen fühlt von dem ganzen Thema und auch noch ein bisschen Input braucht zum Thema Glaubenssätze und einfach mal zu gucken, wie könnten die ersten Schritte sein? Das geht circa 20 Minuten. Kannst du dir einfach auf meiner Website kostenlos herunterladen und dann einfach mal schauen, was könnten die ersten Schritte für mich sein? Und wenn du dann in dem ganzen Prozess gerne Unterstützung hättest, stehe ich dir sehr gerne in einem 1:1 Coaching zur Seite. Ich habe auch weiterführende Online Produkte entwickelt, die dann käuflich zu erwerben sind, die man eben auch auf meiner Website finden kann. Das ist im Moment grad, da kommt gerade ständig was Neues dazu. Also es ist gerade alles im Neuaufbau, aber mein erstes Produkt “Finde deinen Glaubenssatz” findest du dort schon, beziehungsweise die Beschreibung dazu. Eine Bestellung erfolgt dann per E-Mail an mich. Und ja, da kommt jetzt immer mehr dazu.
Das ist gerade so mein Baby.
Claire
Lohnt es sich immer mal wieder bei dir vorbei zu schauen?
Mirjam
Ja, definitiv. Also da wird jetzt in den nächsten Monaten einiges passieren.
Claire
Sehr schön, da bin ich sehr gespannt. Ich werde das auf jeden Fall in den Shownotes verlinken. Das heißt, wenn wer da Interesse hat, wenn du Interesse hast, also du Hörer:innen mehr über Mirjams Arbeit zu erfahren, dann schaue doch gerne mal bei ihr auf der Webseite vorbei. Hole dir das Freebie mit den Glaubenssätzen. Ist garantiert sehr, sehr spannend, da mal genauer hinzuschauen und ja, etwas über die eigenen Glaubenssätze zu erfahren.
Liebe Mirjam, es war mir eine große Freude, dich hier zu haben in meinem Podcast!
Mirjam
Mir war es eine große Freude hier zu sein.
Claire
Und ich wünsche dir alles Gute. Und wer weiß, wie sich unsere Wege noch mal kreuzen. Und ja, auf jeden Fall fand ich es total schön, dass du angefragt hast, hier als Interview Gast dabei zu sein. Ich finde das ja auch immer mal wieder schön, nicht nur fachlichen Input zu liefern, sondern auch mal Leute zu haben, die man zu Themen interviewen kann. Vor allen Dingen, wenn sie so die gleichen Mantren vor sich her rezitieren im Mantra, im Sinne von was so funktioniert, in Anführungsstrichen, und was eher nicht so.
Wir hatten ja das Thema mit der Flexibilität im Yoga und sowas alles. Und wenn ich dann nicht immer die Einzige sein muss die dann sagt, dass ist Alles quatsch. Wenn es auch andere Leute gibt, die das bestätigen können, das finde ich immer sehr schön. Dann muss ich mir nicht alleine den Mund fusselig reden.
Mirjam
Verstehe ich sehr gut.
Claire
Liebe Mirjam, vielen Dank für dieses schöne Gespräch und alles Gute für dich.
Mirjam
Ja, danke dir.
Claire
Ja. Bis bald.
Seit meinem ersten Yogakurs 2012 lebe und atme ich Yoga mit jeder Faser meines Körpers! Yoga ist das schönste Geschenk, das ich in meinem Leben erhalten durfte und mit dem ich es geschafft habe, mich trotz Krisen rundum gesund, gelassen und glücklich zu fühlen. Das Gleiche wünsche ich mir für dich und sehe es als meine Aufgabe, dich nach einer persönlichen oder gesundheitlichen Krise mit Yoga und mehr auf deinem Weg zu Gesundheit, Gelassenheit und Glück zu unterstützen.
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