Vom Teufelskreis in den Engelskreis - Interview mit Carolin Habekost

Vom Teufelskreis in den Engelskreis – Interview mit Carolin Habekost

Stress als Mama und keine Zeit zu haben ist ja schon fast Standard. Wirklich?

Ich selber habe inzwischen nur noch wenig Stress und keine Zeit kenne ich auch kaum noch. So geht es auch Carolin Habekost, die ich für meinen Podcast interviewt habe.

Als Master of Speech Communication and Rhetoric arbeitet Carolin als Coach und Trainerin. Ihr Herzensthema als Mama von drei Kindern liegt in „Finde dein Mama-Konzept“. Hier hilft sie dir als Mama, dein Lebenskonzept zu finden und dieses zu verwirklichen. Sie begleitet dich darin, deine Werte und Vorstellungen im Rahmen des Möglichen umzusetzen. So gehst du einen bewussten Weg, der dich erfüllt.

In diesem Interview mit Carolin erfährst du,

  • welches die größten Fehler sind, die oft im Familienleben gemacht werden, die viel Zeit und Energie kosten
  • was du tun kannst, um mehr Zeit im Alltag zu finden
  • warum eine feste Tagesstruktur hilft statt einzuengen und warum du alles um deine Schlafenszeit herum organisieren solltest
  • was laut Carolin der größte Zeitfresser ist und welche Lösung sie sieht
  • was dir hilft, von einem Teufelskreis in einen Engelskreis zu kommen
  • wie du dein Wasserglas (aka dein Energielevel) immer wieder füllen kannst und warum das essenziell ist
  • welche lebensverändernde Erkenntnis Carolin vor einigen Jahren hatte und wie sie dadurch zu einem besseren Vorbild für ihre Kinder geworden ist
  • was das Zeit-Archetypen-Quiz ist, das Carolin erstellt hat und was du darüber über dich selbst erfahren kannst

Wenn du Interesse an einer Zusammenarbeit mit Carolin hast, kannst du hier mit ihr in Kontakt treten, ihr folgen und dir weitere Infos holen:

Viel Freude beim Hören dieses Interviews! Und wenn du lieber liest, findest du hier auf der Seite auch das Transkript des Interviews. 🤗

 

Transkript

Claire

Om Shanti, Namasté und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge. Heute mit einem Interview mal wieder. Das ist immer mal wieder bei mir im Podcast dabei. Und zwar habe ich heute die wundervolle Carolin bei mir im Podcast und sag erst mal Hallo, liebe Carolin.

Carolin

Moin! Schön, dass ich da bin.

Claire

Du bist Norddeutsche. Höre ich da raus? Habe ich dich gar nicht gefragt.

Carolin

Ja. Ich wohne südlich von Bremen in Niedersachsen.

Claire

Ach guck mal! Okay, alles klar! Ja dann: Moin! Ich sage eher „Namasté“, weil ich aus dem Yoga komme. Schön, dass du da bist. Vielleicht magst du dich als allererstes einmal vorstellen, wer du bist und was du so machst.

Carolin

Super gerne. Ich führe „Finde dein Mama-Konzept“ ein Onlinebusiness für eine gelingende Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und das mache ich natürlich, weil ich selber Kinder habe. Ich bin verheiratet und wir haben zusammen drei Kinder und die sind zwei, acht und zehn Jahre alt. Und das hat natürlich so seine Herausforderungen. 

Und ich habe früher vor dem ersten Kind als Kommunikationstrainerin mit Reisebereitschaft gearbeitet. Das heißt, ich bin montags morgens ins Hotel gefahren, hab dann dort auch übernachtet und bin Freitag 12:00 wieder nach Hause gekommen. Und als wir dann unser erstes Kind bekommen haben, haben wir gemerkt, dass es nicht so gut. 

Und da fing sozusagen das Thema Vereinbarkeit an. Und dann habe ich die letzten, inzwischen fast elf Jahre viele verschiedene Modelle ausprobiert. Wir sind aus Versehen super krass in dieses klassische Modell gefallen, worunter ich sehr gelitten habe im Sinne von „Ich war nur noch für Kind und Haus zuständig und mein Mann fürs Geld verdienen“. 

Und heute leben wir in einer gleichberechtigten Elternschaft im 50/50 Modell. Da sind wir sehr happy mit, das heißt wir erwerbsarbeiten beide 30 Stunden die Woche und teilen uns Kinderbetreuung gleich auf. Haushalt haben wir outgesourct und das, was dann noch übrig bleibt, teilen wir uns auch halb-halb auf. Und inzwischen lebe ich ein glückliches Leben mit Familie und Beruf.

Claire

Wow, das klingt richtig toll. Das ist, glaube ich, so eine Idealvorstellung von vielen. Deswegen finde ich das sehr, sehr spannend. Vor allem auch, dass du auch offensichtlich für dich eingestanden hast und gesagt hast: „Ich will gar nicht Hausfrau und Mutter nur sein. Ich… wir müssen das irgendwie anders regeln.“ Also erst mal ja meinen Respekt, dass das so gut funktioniert hat. 

Ja, wir wollen ja so ein bisschen über das Thema Zeit sprechen heute. Und wir hatten gerade eben schon im Vorgespräch kurz drüber gesprochen, dass du so ein bisschen gesagt hast, na ja, die glauben ja immer, sie hätten keine Zeit, aber haben sie doch. Und das ist ja auch meine Aussage. 

Ich habe ja auch gerade erst eine Podcast-Folge dazu veröffentlicht, wie du als Mutter mehr Zeit gewinnst. 

Und ja, vielleicht magst du einfach mal kurz was darüber erzählen, wie mit was kommen die Mütter zu dir und was rätst du ihnen auch oder wie kommst du dann dazu, mit denen auch das Thema Zeit anzugucken? Also wie arbeitest du dann mit denen?

Carolin

Also erstmal ist ganz wichtig zu verstehen, dass Zeit eine Ressource ist, die total fair verteilt ist. Weil du hast 24 Stunden heute an diesem Tag und ich habe 24 Stunden. Wir wissen nicht, wie lange wir leben. Also unter dem Aspekt ist es vielleicht nicht fair verteilt, aber sozusagen solange wir leben, haben wir alle 24 Stunden am Tag und das ist sozusagen eine Betrachtungsweise, die total wichtig ist und die ich auch in meinem Podcast und auf Instagram und Co. regelmäßig kommuniziere. 

Weil insbesondere Eltern das total vergessen. Weil, wenn wir mal ehrlich sind, dann war ja unser Leben oder ich sage mal, bei 90 % der Menschen, die hier wahrscheinlich zuhören, schon vor dem ersten Kind sehr ausgefüllt. 

Also mir war nicht langweilig ohne Kinder. Ich habe erwerbsgearbeitet, ich habe mich mit meinem heutigen Mann, mit meinem Partner damals getroffen. Wir haben irgendwie im Haushalt Sachen gemacht, wir hatten damals schon einen kleinen Garten, also wie viel Zeit wir in den Garten gesteckt haben, obwohl ich keine Gartenarbeit mag… wundere ich mich heute drüber. 

Aber ich dachte halt, das muss man halt so machen. Also das sind dann solche Glaubenssätze von: „der Garten gehört gemacht“, „einmal die Woche muss geputzt werden“ und das Leben war schon vorher relativ voll. 

Dann kommt ein Kind dazu, meistens geht die Mutter in Elternzeit. So war es auch bei mir und dann haben wir auch so die Idee von: „Naja, ich arbeite ja nicht, also ich erwerbsarbeite ja nicht, dann kann ich ja auch alles andere machen“. Und das ist schon die erste Rechnung, die nicht aufgeht, weil eben ein Kind zu betreuen 24 Stunden, sieben Tage die Woche Arbeit ist. Und ja, die Kinder schlafen auch mal und ich habe gehört, es gibt auch Kinder, die spielen mal alleine, aber das sind ja nur kurze Momente und dann…

Claire

Vor allem ja auch nicht planbare Momente, ne?

Carolin

Oft nicht planbar. Ja, selbst wenn sie in der Kita sind, dann fällt die aus oder da ist Mund-Hand-Fuß oder dein Kind hat eine Bindehautentzündung.

Claire

Oder die rufen nach einer Stunde an: „Ihr Kind hat sich gerade übergeben. Herzlichen Glückwunsch, Holen Sie es ab.“

Carolin

Ja genau so, dann ist auch mal die Frage, wer holt das ab, bei Familien, wo beide Elternteile das Kind großziehen? Das macht ja dann auch meistens die Mutter. Also da ist sozusagen schon der Struktur her, und das ist das, womit ich anfange, ist es sozusagen schon von der Bedingung her, in den meisten Fällen mit den Frauen, mit denen ich arbeite so, dass die Frau alles ausgleicht. 

Und deswegen hat die auch keine Zeit vom Gefühl her. Also es ist natürlich nur ein Gefühl, die hat Zeit, aber sie hat viel zu viele Dinge und zu viele Verantwortung. Darüber muss man auch einmal unterscheiden, in ihrem Tag. Also To-Dos, also Dinge, die man zu erledigen hat, sind wirklich Dinge wie: „Ich mache eine Geschirr-Spülmaschine an“, „Ich fahre das Auto zur Werkstatt“, „Ich schreibe eine E-Mail“. 

Und Verantwortung ist aber so was wie: „Ich kümmere mich darum, dass das Kind immer in einem hygienischen Zustand ist“. Also duschen, waschen, wickeln, Finger-, Fußnägel schneiden. Bei den größeren Kindern kommen dann andere Themen. Also so, das sind auch so Verantwortungen. Das ist ja immer dieses dran denken ist auch ein To-Do, wo du irgendwie gucken musst. Also auch mit einem 8-jährigen Kind, dem musst du regelmäßig sagen, bitte gehe duschen, sonst macht der das nicht.

Claire

Das sehe ich gerade an meinem Sohn, der zehn Jahre alt ist, den muss alle paar Tage daran erinnern: „Wann warst du eigentlich das letzte Mal duschen? Irgendwie riecht’s hier.“ Also…

Carolin

Genau und das heißt, was ich empfehle und was auch die Hörerinnen hier machen können, ist wirklich mal sich anzugucken: „Womit verbringe ich meine Zeit?“ Und dafür empfehle ich, so eine Art Stundenplan aufzuschreiben. Also um wie viel Uhr stehst du auf und dann kannst du einfach so Blöcke einteilen, von 06:00 bis 8:00 Uhr ist irgendwie aufstehen, Frühstück, Kinder aus dem Haus und dann hast du von 08:00 bis 14:00 Uhr vielleicht Erwerbsarbeitszeit, also dass du dann in Blöcken aufschreibst, was du da, wofür du da gerade wofür verantwortlich bist und was du da tust und dann einmal schaust, passt es in der Theorie und bei den meisten passt es nicht mal in der Theorie. 

Weil oft fehlen Zeiten für private To-Dos  erledigen. Das wird nicht eingeplant, weil privat möchte man sich nicht auch noch organisieren. Das musste man ja schon beruflich machen. Aber dann hast du natürlich nie Zeit, mal in Ruhe eine Überweisung zu machen oder online nach einem Geburtstagsgeschenk zu recherchieren oder Stellen zu suchen für einen neuen Job, den du suchst, weil du hast es nicht eingeplant. Also das ist ein großer Fehler. 

Und noch ein weiterer großer Fehler ist die komplette Zeit, wo dein Kind in Kita, Tagesmutter, Oma oder wo auch immer in der Betreuung ist, komplett erwerbszuarbeiten. Also wenn das Kind von 08:00 bis 14:00 Uhr betreut ist und du hast eine Viertelstunde Anfahrt, dann wird irgendwie gerechnet. Dann kann ich von 08:30 bis 13:30 Uhr arbeiten. Dann habe ich ja jeweils noch eine Viertelstunde Puffer. Das funktioniert nur unter einem hohen Stresslevel, und das wollen wir vermeiden.

Claire

Das heißt, die meisten Frauen, mit denen du arbeitest, arbeiten dann auch Teilzeit, oder wie ist das? Wie teilt sich das auf? Weil ich meine, das ist halt… Wenn du jetzt nur von 08:00 bis 14:00 Uhr hast, du musst ja auch gucken, dass man auf die Stunden kommt oder dass das Geld passt und so also wie… Das scheint ja auch ein Spannungsfeld zu sein. Was hast du dafür für Lösungsansätze oder wie?

Carolin

Also ich habe tatsächlich alle so, ich habe Mütter in Elternzeit, ich habe welche, die gerade den Wiedereinstieg machen. Ich habe Teilzeit, Vollzeit oder vollzeitnah und selbstständig und angestellt.

Claire

Also alles dabei.

Carolin

Ich glaube jetzt haben wir alles. Arbeitslos fehlt noch, aber hatte ich schon einmal. Also ich rate sozusagen dazu, einmal das bestehende Vereinbarkeitsmodell zu überprüfen, weil in irgendeiner Form wird ja schon vereinbart, auch wenn du gerade nicht erwerbsarbeitest, vereinbarst du deine private Zeit, deine partnerschaftliche Zeit, die Zeit mit dem Kindern, die Zeit für Haushalt, vereinbarst du ja auch Elemente miteinander. 

Und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind sozusagen die beiden großen Batzen. Aber es gibt noch ganz viele, die da drum sind und einmal gucken, wie ist das bisher geregelt? Dann ist die nächste Frage: „Bist du allein, begleitend oder in Partnerschaft?“ Oder gibt es noch ein Vater, der sich kümmert, also sozusagen da das Modell und dann auch da gucken: „Soll das so bleiben?“ 

Und die meisten Frauen, die zu mir kommen, die wollen nicht, dass es so bleibt. Also entweder sind sie allein, begleitend und suchen mehr Unterstützung, weil es kaum machbar ist. Also ich habe zum Beispiel eine allein begleitende Mama mit drei Kindern, die wissen also…, die hat jetzt inzwischen gekündigt, aber die hat 30 Stunden erwerbsgearbeitet. Das ging halt einfach überhaupt nicht. Das war also egal, wie gut die sich selbst optimiert und organisiert. Das ist nicht möglich in der Form, da war auch noch ein Kindergartenkind dabei, was noch mehr Betreuung braucht. Also da finden wir Lösungen sozusagen, wie kann sie erwerbsarbeiten und die Kinder… und dann ist natürlich Kinderbetreuung/Unterstützung ein Faktor. 

Und dann ist sozusagen wieder der nächste Schritt für diejenigen, die in Partnerschaft leben und sich das anders aufteilen wollen, dass wir auch gucken, was sind da für Lösungen. Und da gibt es ganz unterschiedliche, natürlich ziehe ich viele Frauen an, die auch das 50/50 Modell wollen, weil wir es ja inzwischen leben. Und wir sind auch super happy und es hat weiterhin Herausforderungen. 

Das ist für mich auch immer ganz wichtig, das einmal zu benennen. Es ist jetzt nicht so, dass wir irgendwie nie Konflikte haben, immer alles funktioniert. Nein, mein Mann geht auch einkaufen und vergisst irgendwie den Reis zu kaufen. Und dann haben wir nichts oder so, passiert und dann bin ich böse, weil ich habe ja die Einkaufsliste geschrieben und da stand es ja drauf. Und wenn er jetzt hier im Interview wäre, würde er ein anderes Beispiel andersrum erzählen. 

Also es passieren Dinge und genau… das heißt, ich begleite auch dahingehend, dass man da mehr reinkommt und da ist es dann vor allem erst mal eine Frage der Haltung und da müssen wir erst mal gucken, was ist eure Lebensvision? 

Und da arbeite ich super gerne mit dem Nordstern zusammen. Das ist sozusagen deine Lebensvision, die du dir baust. Und da kann man auch sagen so, wir bauen Nordstern für in zwölf Monaten oder für auf lange Sicht. Das mache ich individuell unterschiedlich und da geht es darum, wie willst du es haben? 

Also da geht es dann um, bist du happy in deiner Anstellung, in einer Selbstständigkeit? Bist du zufrieden mit euren Finanzen? Die meisten haben ihre Finanzen nicht sortiert. Die leben sozusagen von dem Gehalt von ein oder zwei, also vom Mann und von ihr und keine weiteren Einkommensströme, keine Investitionen, keine Anlagen, keine Sicherheiten, keine Rentenvorsorge. Sondern das, was reinkommt, wird in dem Monat auch ausgegeben. 

Das ist also auch eine Stellschraube, die man bewegen kann. Und so gehen wir sozusagen alle Bereiche durch und drehen an den Stellschrauben, die es da so gibt und also Beruf, Finanzen, Anzahl der Stunden, die Tätigkeit an sich, das sind alles, ich nenne es immer Stellschrauben, an die man drehen kann. Und dann drehen wir in unterschiedlichen Stellschrauben und schauen dann einmal. 

Und dem voraus steht halt wirklich einmal rauszufinden, wie sehe ich das Thema Zeit und wie gehe ich mit meiner Zeit um.

Claire

Und wo siehst du die meisten, ich sage jetzt mal Zeitfresser? Also ich habe da in meiner letzten Podcast-Folge auch darüber gesprochen, dass man sich mal anschauen sollte, womit man so seine Zeit verbringt. 

Und ich glaube, bei den meisten oder ich rede jetzt erst mal nur von mir, ein Zeitfresser bei mir ist definitiv in jeglicher Form das Handy. Ja, und ich habe meine Social-Media-Nutzungszeit schon extrem runtergeschraubt und trotzdem erwische ich mich immer wieder, wie ich am Handy hänge, mir eigentlich gerade wünsche, lieber zu lesen oder sonst irgendwas Sinnvolleres zu machen und trotzdem irgendwie nicht wegkomme. 

Wo siehst du die größten Zeitfresser im Alltag von Müttern?

Carolin

Also ich sehe das sozusagen nicht in einer Tätigkeit, sondern ich sehe es in mangelnder Tagesstruktur. 

Viele wehren sich dagegen, ihren Tag fest zu planen, weil sie dann das Gefühl haben okay, um 10:00 Uhr mache ich das, um 10:03 Uhr mache ich das, um 10:10 Uhr muss ich das machen und ich lebe nach einem Kalender. Das ist deren Assoziation damit. Und das entspricht nicht der Wahrheit, sondern wenn du Struktur hast, die da ist, dann entstehen Routinen und dann hast du sozusagen weniger Energie, die du aufbringen musst, um durch den Tag zu gehen. 

Es läuft mehr automatisch und dadurch hast du mehr Freiräume. Und in dieser Tagesstruktur ist das Erste, was du einplanst: dein Schlaf. Weil zum Beispiel der Grund, warum wir viel am Handy sind, und das geht mir übrigens genauso wie dir, ist, weil wir etwas suchen, uns mit etwas befriedigen. Und mangelnder Schlaf ist zum Beispiel eine Ursache dessen. 

Jetzt ist es, wenn du Kinder hast, ja nicht immer einfach, selber viel zu schlafen. Aber wie auch immer deine Situation ist, sorge dafür, dass du ausgeschlafen bist. Bei mir sind es acht Stunden, die ich brauche. Ich stehe um 6:00 Uhr auf. Also logische Rückschluss, um 22:00 Uhr sollte ich eingeschlafen sein. Das heißt, wenn ich um 22:00 Uhr ins Bett gehe, ist es schon zu spät. Also, das ist dann wieder die nächste Rechnung, die sozusagen falsch gemacht wird, weil ich, ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich brauche einen Moment bis ich irgendwie runtergekommen bin. 

Das heißt, idealerweise gehe ich um 21:30 Uhr ins Bett. Ja, und das sind dann sozusagen so Time Blocks, die du dir auch wieder setzen kannst, weil dann, okay, wenn ich schon um 21:30 Uhr ins Bett gehe und idealerweise schlafen alle Kinder um 20:00 Uhr. In Wahrheit ist es meistens 20:30 Uhr. Dann habe ich eigentlich nur noch eine Stunde, die ich als private Zeit oder Zeit mit meinem Partner habe, was irgendwie ziemlich wenig ist. 

Und so musst du sozusagen einmal durchrechnen und ich würde den Schlaf zuerst reinpacken und dann sozusagen die Erwerbsarbeitszeit und dann Kinderzeit usw. Und da kommt es halt bei den meisten schon nicht hin, dass dieser Kuchen von 24 Stunden nicht ausreicht und dann sind wir wieder beim nächsten Thema: Aufgaben usw. reduzieren, abgeben, aufteilen, delegieren. 

Aber um auf deine Frage zurückzukommen mit diesen Zeitfresser. Der Zeitfresser ist, dass keine Struktur vorhanden ist und dass es keinen Überblick über die Aufgaben gibt. Das heißt Tagesstruktur anschauen und alle Aufgaben sichtbar machen. 

Die meisten Menschen haben die Aufgaben im Kopf und nicht in irgendeinem Tool oder in einem System. Und dann gibt es mehrere To-Do Listen. Aber das gibt dir ja auch keinen Überblick, weil in der To-Do Liste schreibst du das auf, was dir gerade einfällt. Und das Oberste ist jetzt nicht das Wichtigste. Ja, und dann gibt es meistens mehrere Listen und dann ist das durchgestrichen und dann ist noch mal was korrigiert und manches ist abgehakt, also es gibt dir keinen Überblick. 

So… und dann ist meistens die Lösung okay, dann schreibe ich die Liste noch mal auf die Liste und die Liste auf die Liste. Und dann mache ich das alles doch lieber digital, weil dann ist schöner und dann teile ich das mit meinem Mann und dann macht der auch noch Aufgaben rein und dann ist es immer noch nicht übersichtlich. 

Und da sehe ich die Lösung im agilen Selbstmanagement. Ich bin ja Agile Coach, das heißt, ich habe als agile Beraterin gearbeitet und habe mit agilen Methoden gearbeitet. Agil bedeutet einfach anpassungsfähig und ist die Antwort auf komplexe Arbeitsabläufe eigentlich ursprünglich, sozusagen in der Wirtschaft. 

Und ich wende das alles auf den Familienalltag an und es gibt eben Möglichkeiten, deine Aufgaben alle sichtbar zu haben und priorisiert zu haben. Und das ohne To-Do Liste im Sinne von „Ich bin flexibel und anpassungsfähig“, wenn ich heute mehr Zeit habe, schaffe ich mehr. Wenn ich weniger Zeit habe, weiß ich genau, was zu tun ist und schaffe dann eben weniger. 

Und das heißt, die Lösung ist Tagesstruktur, ein System, womit deine Aufgaben sichtbar sind und dann auf jeden Fall Aufgaben und Verantwortungen reduzieren. Und dann, wenn du das alles lebst, dann hast du gar nicht so sehr das Bedürfnis, die ganze Zeit am Handy zu sein oder so, weil du sozusagen ausgeschlafen bist und deine Zeiten für dich hast und dann auch nicht diese Sucht entsteht. 

Weil wir beschallen uns ja, wir wollen uns, also wenn meine Kinder krank sind und ich wenig schlafe und die dann noch nölig sind, bin ich massiv viel auf sozialen Medien unterwegs und ich liebe das dann auch. Es macht mir dann auch Spaß und ich erlaube mir das dann auch. Aber das ist genau der Zeitfresser. 

Dann liege ich halt da mit meinem 2-jährigen Kind im Arm und sie ist halb wach, halb da am Fiebern und auf der anderen Seite mit Kopfhörer scroll ich dann rum. Das kann man ja auch mal machen. Wir müssen uns das ja auch nicht immer alles verbieten. Aber in dem Moment, wo das Kind wieder gesund ist und wir wieder in den Alltag kommen, muss ich dann halt auch das Handy auf stumm machen und wegschalten, damit die Sucht dann nicht durchkommt.

Claire

Ja, und ich kann das voll bestätigen. Je angegriffener und unausgeglichener ich bin, umso mehr bin ich am Handy. Ich merke das immer wieder. Also es ist wirklich so, so ein Muster bei mir. Wenn ich müde bin, wenn ich irgendwie ängstlich, verunsichert, irgendwas bin, dann bin ich umso mehr am Handy, weil ich genau irgendwie was versuche da zu finden, was ich mir in dem Moment nicht selber geben kann. Und das ist irgendwie sehr, sehr spannend zu beobachten.

Carolin

Und das Schlimme ist ja. Wir machen es damit schlimmer.

Claire

Ja genau. Wir machen es damit schlimmer.

Carolin

… also ängstlich. Also Thema Krankheiten, das kennt ja jede. Und dieser Winter war ja auch irgendwie besonders schlimm bei den meisten Familien und wir waren auch krass betroffen. So, und dann hat das eine Kind Magen-Darm, das andere hat Scharlach und das nächste hat eine Bindehautentzündung. So, dann bist du mit drei kranken Kindern zu Hause. 

Mein Mann und ich teilen uns auch das auf. Das ist super hilfreich. Aber dann sind auch irgendwann nach so acht, neun Wochen, wenn alle immer irgendwie krank sind, sind dann auch beide Elternteile fertig, Dann hilft es auch nicht mehr, das aufzuteilen. Und dann scrollst du rum und dann siehst du irgendwie nur Post mit: „Bei uns ist jetzt auch Mund-Hand-Fuß“ und dann denkst du: „Oh Gott, nein und dann Mund-Hand-Fuß“. Das könnten wir ja auch kriegen.

Claire

Das bitte nicht auch noch.

Carolin

So und dann erst mal gucken, hat das Kind Bläschen an den Händen, im Mund. Ist da alles in Ordnung? Also du… Dann setzt du den Fokus auf Krankheiten und dann siehst du mehr davon. 

Und momentan ist ja auch gefühlt zumindest extrem viel los auf der Welt. Ich sage gefühlt, weil ich glaube, es war schon immer viel los auf der Welt, aber es ist jetzt irgendwie präsenter, dichter geworden und das bringt uns alle immer wieder in so eine Angst. Und da ist die einfache Lösung tatsächlich weniger dieser Nachrichten zu konsumieren.

Claire

Ja. Auch damit habe ich angefangen. Ich habe auch irgendwann gemerkt, wie mich das, das fing so in der Corona-Zeit an, wie ich gemerkt habe, wie ich… Ich habe dieses Doomscrolling gemacht, alle fünf Sekunden irgendwie neue Nachrichten, neue Nachrichten, Liveblog und hier und das. Und ich habe mich selber damit total madig gemacht. 

Und irgendwann hab ich gemerkt, okay, das geht nicht mehr. Und dann fing das so an, dass ich das langsam verändert habe. Und inzwischen bin ich auf so einem Punkt, wo ich meistens einmal am Tag, meistens morgens, weil ich das tatsächlich besser vertrage, in die Nachrichten gucke, durchscrolle, was gibt so an groben Neuigkeiten, wenn mich mal was mehr, ein Thema mehr interessiert, lese ich mir auch mal einen Artikel durch und dann bin ich wieder raus. 

Einmal am Tag zehn, 15 Minuten einfach nur auf dem Laufenden gehalten werden, um zu wissen, was ist so los in der Welt. Aber ich entscheide mich auch ganz bewusst teilweise dafür, bestimmte Nachrichten mir nicht durchzulesen. Da reicht es mir, die Headline zu wissen, da war irgendwas, okay, weiter. 

Ich will da gar nicht in die Details, weil ich genau weiß, wie sehr mich das angreift. So da bin ich sehr achtsam mit mir geworden. Und ja, es gibt immer noch Tage, wo ich auch zehnmal am Tag in die Nachrichten gucke, wenn gerade mal wieder irgendwas ist. Aber das sind wieder die Tage, genau diese, wo es mir nicht gut geht, wo ich müde bin, Angst habe, was weiß ich. Und dann verfalle ich eher mal wieder in so ein Muster.

Carolin

Ja, das ist dann so ein Teufelskreis, der entsteht. So eine Verkettung. Und das Gute ist, man kann daraus auch ein Engelskreis machen, also eine Verkettung von Positiven.

Claire

Das ist ein sehr schönes Wort.

Carolin

Ja, ne? Engelskreise. Ich finde das auch ein großartiges Wort. Und ja, mir geht es genau so, dass es dann für mich schwierig ist. Also ich habe das Thema die Nachrichten nicht so, ich habe nie viel Nachrichten konsumiert und mir fällt es relativ leicht, da wenig mitzukriegen. Aber du kriegst trotzdem alles mit, weil auf dem Spielplatz wird dann über alles mögliche gesprochen. Also du bist, auch wenn du nie Nachrichten konsumierst, immer irgendwie so ein bisschen up-to-date.

Claire

Das stimmt.

Carolin

Oder es läuft aus Versehen auf Instagram über deine Nase. So. Und dann ist es aber eben so sozusagen: „Wie komme ich jetzt raus aus dem Teufelskreis? Und wie komme ich sogar in ein Engelskreis?“ 

Und da helfen wieder Strukturen und Routinen. Und da muss man sich auch manchmal so ein bisschen zu zwingen. Also und das sind dann natürlich genauso Dinge wie Dankbarkeitstagebuch, journaln oder was ich ja auch liebe, ich bin nicht so die Schreiberin, ich mach so Sprachnachrichten mit Freundinnen. Wir nennen das Kotzbox. 

Claire

Ist auch ein schönes Wort. 

Carolin

Ich richtig gut. Das habe ich auch in meinem Business schon integriert. Also meine Community kennt die Kotzbox. Die Kotzbox ist, ich kotze jetzt alles raus. 

Also: „Meine Kinder sind krank. Ich hab mich mit meinem Mann gestritten, die Welt geht unter.“ Und du definierst aber die Kotzbox. Also du machst eine Sprachnachricht und sagst: „Pass auf, jetzt kommt eine Kotzbox“ und dann kotzt du alles aus und dann sagst du auch: „Kotzbox Ende“ und das ist so was… das hat so eine Gedankenhygiene. 

Also wenn wir jetzt bei Mindsetarbeit, ich sehe ja agiles Selbstmanagement und Mindset als die Hauptfaktoren, um eine gelingende Vereinbarkeit zu leben. Und da ist sozusagen die Idee bei der Kotzbox, das darf ja auch da sein, also sich jetzt zu verbieten, wütend zu sein oder traurig zu sein, das bist du ja dann wieder im Teufelskreis. Dann wird es ja nur schlimmer. 

Das Ganze braucht ja auch seinen Raum und gleichzeitig musst du halt aufpassen, dass du nicht ins Drama kommst, weil dann bist ja wieder im Teufelskreis und so Krankheiten wie Corona, da kommt man ganz schnell ins Drama, das geht da ganz, ganz schnell. Und auch alle befeuern dich da drinne: „Ist ja auch richtig schlimm. Drei Kinder, krank, oh nein und sogar Scharlach. Oh nein. Und dann müsste ich ja Antibiotikum nehmen, was Antibiotikum mit dem Darm macht und also oh Gott, ja, jetzt brauchen wir auf jeden Fall eine Darmkur.“ 

Da kommst du ja vom Hölzchen zum Stöckchen. Und was da dann eben hilft ist zu sagen: „Ich kotze das jetzt einmal aus“ und dann aber auch eben zu üben, die Regie in deinem Kopf zu führen und zu sagen: „So, jetzt habe ich das Gefühl, ich habe es ausgesprochen.“ 

Ich habe vielleicht auch geweint, ich habe vielleicht auch geschrien. Auch den Umgang mit der eigenen Wut zu finden, das haben wir ja alle abtrainiert bekommen als Kinder. Wir sind ja auf einem guten Weg, dass wir es unseren Kindern erlauben, wütend zu sein. 

Aber wir dürfen selber ja auch irgendwie lernen, Wut und Aggression auszuleben, ohne dass jemand anderes zu Schaden kommt. Oder wir selber. Und dann wirklich zu sagen „Okay, was hilft mir denn, in eine gute Energie zu kommen?“ 

Und das muss jeder für sich selber rausfinden. Aber es gibt eben so Elemente, die vielen helfen. Und das sind eben Achtsamkeitsübungen, das sind Sportarten wie Yoga oder manchen hilft es auch, mal richtig joggen zu gehen und sich so richtig auszupowern. Also Sport, Bewegung, frische Luft. 

So, und das wissen wir alle und die meisten setzen es eben nicht um. Und da ist aus meiner Sicht schon dann auch ein Stück weit ja, Selbstdisziplin oder ich liebe eigentlich das Wort Selbstführung gefragt, um dann da wieder rein zu kommen und einfach zu sagen „So hey, was macht mir denn Spaß?“ 

Also wenn du nicht gerne joggen gehst, dann sollte das nicht dein Element sein. Aber was macht mir zum Beispiel Spaß? Diese Sprachnachrichten. Ich gehe viel über Sprache. Ich liebe es, Austausch. Das heißt, wenn ich super schlechten Tag hatte oder habe, dann gehe ich abends eine Runde spazieren und mache Sprachnachrichten an Freundinnen. Oder ich setz ich mich auch mal aufs Sofa, ich bin jetzt auch nicht immer in Bewegung, also das auch okay. 

Aber das ist zum Beispiel das, da muss ich mich nicht zu aufraffen, sondern das ist für mich wie so eine Art Erlösung. 

Und solche Elemente darfst du finden, also die, wo du dich nicht zu zwingen musst. Bei mir ist zum Beispiel so: Yoga tut mir total gut, aber ich brauche immer so ein kleines bisschen Überwindung. Jetzt wirklich Yoga zu machen, passiert auch. Mach ich auch. 

Aber du brauchst auch Sachen mit Sogwirkung, also wo du automatisch zu Lust hast. Und das ist es ja. Keiner muss dich motivieren, Schokolade zu essen. Also wenn du grundsätzlich gerne Schokolade magst. Oder keiner muss dich motivieren, auf Instagram rumzuscrollen, wenn du grundsätzlich gerne auf Instagram rumscrollst. 

Also Elemente finden, die dir eh Freude machen und die dann einbauen. Und dann, wenn du davon regelmäßig machst und mehr machst, dann kommst du halt nach und nach in den Engelskreis. Und dann ist es auf einmal total einfach, auch Yoga zu integrieren. Also für mich jetzt, die da immer so ein bisschen so ein Stups braucht. Bei jemand anderen kann es jemand anderes sein und dann kommst du diese Aufwärtsspirale und dann darfst du es genießen.

Claire

Ich finde, das… das erinnert mich gerade an meine eigene Challenge, die ich mir mal auferlegt habe. Also ich bin ja, ich bin ja von Haus aus Yogalehrerin. Deswegen würde ich immer propagieren, Yoga zu machen, Meditation, was auch immer. Ich verstehe aber auch total, dass es schwierig ist, das zu integrieren und selbst ich hatte so meine Struggles mit so einer täglichen Praxis. 

Und das war, glaube ich, entweder 2020 oder 2021, habe ich mir gesagt zu Beginn des Jahres: Meine Jahreschallenge ist (ich mache mir normalerweise keine Jahres-Challenges, aber irgendwie war es mir ein Bedürfnis, eine zu machen): Ich meditiere jeden Tag oder mache Yoga. Eins von beiden oder auch beides, je nachdem. 

Und ich habe aber für mich von vornherein definiert, es zählt alles als Praxis, was auch nur eine Minute lang ist. Also ich habe das Level sehr niedrig gehalten, die Anforderungen sehr niedrig gehalten. 

Und wozu hat es bei mir geführt? Ich habe tatsächlich diese Challenge durchgehalten. Ich habe mir auch so eine Strichliste gemacht, jeden Tag abgekreuzt. Nach einem halben Jahr brauchte ich die schon nicht mehr, weil das war so zur Routine geworden, dass ich das jeden Tag mache. Ich musste mich nicht mehr daran erinnern. 

Aber auch genau dieses „Es ist auch nur eine Minute abends im Bett, einfach nur bewusst atmen, das zählt schon als Praxis.“ hat bei mir dazu geführt, dass ich tatsächlich das Etwas jeden Tag gemacht habe und dass ich von alleine wesentlich mehr gemacht habe. 

Ich habe klein angefangen, aber mit der Zeit wurde es immer mehr, immer mehr, immer mehr. Und jetzt habe ich so eine tägliche Praxis, die unter einer halben Stunde bin ich auf gar keinen Fall, eher sogar noch länger. Wobei es sehr darauf ankommt. Es gibt auch mal wirklich kurze Einheiten, aber ich diskutiere das nicht mehr mit mir, weil ich das jeden Tag mache, weil es so in mir drin ist, dass mein Körper schon nach dem Aufstehen danach lechzt und sich darauf freut, gleich auf die Yogamatte zu dürfen. 

Oder auf mein Kissen oder was auch immer ich an dem Tag für eine Praxis mache. Und das finde ich total… Das geht so in so eine sehr ähnliche Richtung, so dieses „Ich brauche etwas mit Sogwirkung und gleichzeitig muss ich das einfach mal eine Zeit lang durchhalten, damit es zur Gewohnheit wird.“ 

Weil das, das ist so das, wo viele dann dran scheitern. So, dieses: „Muss ich es jeden Tag machen?“ Ja, eigentlich schon, aber nimm dir eben so ein kleineres Ziel vor. Nicht irgendwie gleich 90 Minuten jeden Tag Yoga machen. Das ist total unrealistisch.

Carolin

Find ich mega gut. Und das stärkt ja auch so voll die Selbstverbindlichkeit im Sinne von „Das was ich sage, mache ich auch!“ Und dann ist es auch einfacher, Dinge, die dann mal herausfordernd sind, durchzuziehen.

Ich finde, das ist so ein bisschen wie bei dem Thema Ernährung. Wenn du dich gesund ernährst, dann ist es auch total einfach, sich weiterhin gesund zu ernähren. Also mit gesund meine ich jetzt keinen übertriebenen Zuckerkonsum, keine zehn Kaffee am Tag, sondern einfach ist eine ausgewogene Ernährung. 

Zeit für sich als MamaAlso wenn du dann in so einen Teufelskreis kommst und das übrigens auch, weil du übermüdet bist, weil deine Kinder irgendwie gerade einen Wutanfall nach dem nächsten haben, das nächste kommt in die Pubertät…. Da hilft ja dann die Schokolade, weil es sozusagen dich kurzfristig befriedigt. Das löst ja kurzfristig Glückshormone aus. 

So, und wenn du dann sozusagen zwei Stücke Schokolade isst und damit happy bist, dann kann es am nächsten Tag drei Stücke essen und dann vier und irgendwann ist dann die ganze Tafel weg und dann kaufst du die Große, und dann bist du auf so einem Zuckerlevel. 

Und ich bin jetzt keine super Ernährungsberaterin, sondern ich meine nur so, dann bist du das so gewohnt, das es dein Normal ist. Und dann meistens kommt dann so eine Verkettung, dann machst du auch ein Löffel mehr Zucker in Kaffee rein, dann isst du noch mal ein Stück Kuchen mehr und irgendwann merkst du, die Hosen werden eng. 

Und denkst dir halt so “Ja, okay, gut, vielleicht liegt es an meinem Essverhalten und meiner mangelnden Bewegung.“ 

Worauf will ich hinaus? 

Also wenn wir sozusagen in unserem Flow sind, in diesem Engelskreis, dann läuft es. Und dann hast du die Automationen auch. Ja, also weil dann, dann machst du da täglich deine Yogapraxis und dann ist es so wie Zähneputzen. 

Das stellen wir ja auch nicht mehr in Frage. 3-jährige Kinder stellen das oft noch in Frage, so aber dann irgendwann ja auch nicht mehr. 

Und ich glaube, das darf das Ziel sein, also dass wir uns gute Gewohnheiten aneignen, sowohl in Hinblick auf Achtsamkeit als auch mit dem Umgang mit der Zeit und dass eine Sogwirkung entsteht. 

Und bei der Zeit ist es auch so, dass wenn du das einmal wirklich verstehst, dann ist dir plötzlich deine Zeit zu schade für Dinge. Ja, also so zum Beispiel zu einem ganzen Sonntag mit einer Familienfeier zu verbringen, auf die du keine Lust hast. Das ist zu schade. Ja, es ist mein Sonntag; ist mir dazu zu wertvoll. 

Gehe ich auch mal auf Familienfeiern auf, die ich nicht so Lust habe, aus Höflichkeit, um meinem Mann einen Gefallen zu tun oder so? Ja, tue ich. Aber nicht irgendwie den ganzen Tag, sondern dann gehe ich dahin und dann gibt es irgendeinen Grund, warum ich dann auch wieder gehen muss. So. Weil mir meine Zeit dafür einfach zu schade ist. 

Und ich fange auch an oder habe es inzwischen sehr stark etabliert, das auch in meiner Sprache, in meinen Äußerungen klar zu äußern. Ich habe mir mein Online-Business nebenberuflich aufgebaut. Ich war noch in Anstellung, habe dann zwischen 20 und 30 Stunden erwerbsgearbeitet. Das hat mit der Zeit variiert und habe da zu dem Zeitpunkt zwei Kinder gehabt und habe dann oft abends gearbeitet und am Wochenende und wenn dann irgendwie Einladung kam zur Tupperparty von der Nachbarin, habe ich gesagt: „Nein, ich möchte lieber arbeiten.” 

Ich habe nicht gesagt „Nein, ich habe keine Zeit!“, weil das ist nicht wahr, Du hast ja die Zeit, du erlebst ja diesen Abend. Aber meine Priorität war zu dem Zeitpunkt das Online-Business. Und ja, Tupper ist bestimmt eine tolle Marke. Aber muss ich jetzt nicht hin gehen. Also war ich schon auf Tupperpartys. Ja, habe ich. Hier im Haus? Ja. Ähm. Hatte ich Lust, zu der Tupperparty bei der Nachbarin zu gehen? Nein. 

Also auch da ehrlich zu sich selber zu sein und für sich einzustehen. Und das hat dann wieder auch was mit Selbstwert zu tun und sich selber wichtig nehmen. 

Und viele Mütter insbesondere stellen immer die Kinder und die Bedürfnisse der anderen, also sogar der Schwiegereltern und der Schwiegertante und so vor ihre eigene Bedürfnisse. Und das heißt auch das ist ein ganz wesentlicher Faktor zu sagen: „Ich bin wichtig“ und das ist nicht egoistisch, sondern das ist wichtig, dass du dir selber wichtig bist, dass du dir wertvoll bist und auch zu verstehen: Je mehr du dich um dich selber kümmerst und je mehr du aufgefüllt bist, desto mehr profitieren alle anderen davon. 

Da gibt es ja so das schöne Bild mit dem Wasserglas, also das Wasser ist sozusagen dein Level an Energie und wenn bei dir kein Wasser drin ist, dann kannst du auch kein Wasser an die anderen Gläser, an deine Kinder, an deine, an deinen Arbeitgeber oder so geben. Kannst du nicht. 

Und ein Wasserglas auffüllen kannst du eben durch den bewussten Umgang mit der Zeit, durch agiles Selbstmanagement, durch Mindset, durch Achtsamkeit, dadurch füllst du es ja eben auf. Und deswegen ist es sozusagen Prio Nummer eins, dass du dein Glas füllst bzw. dafür sorgt, dass da nicht so viel rauskommt. 

Und Wasser kommt raus, indem du vor allem Dinge tust, die du nicht möchtest. Dann verlierst du am meisten Energie. Also wenn du jetzt quasi zu diesem Geburtstag gehst oder eine Familienfeier gehst, zu der du keine Lust hast, das kostet dich ja ganz viel Anstrengung. Und das zieht sozusagen so viel Wasser, dass du dann danach noch viel mehr Selfcare brauchst, um es wieder aufzufüllen. 

Und das ist es mir halt oft nicht wert. Und da bin ich inzwischen sprachlich sehr klar und dadurch auch sehr glücklich, weil ich damit sehr gute Beziehung pflege, weil die anderen Leute auch wissen, woran sie sind.

Claire

Ja. Und ich finde, da sprichst du eine sehr, sehr wichtige Ebene an oder das waren ja eigentlich so verschiedene Punkte. Das ist einerseits, ich würde sagen, alles rund um das Thema eigene Bedürfnisse, das ist der Kern dessen. Aber dazu zählt ja dann auch erstmal, sich seiner Bedürfnisse überhaupt bewusst zu sein. 

Die Ebene des Neinsagens, dafür einstehen können und das auch vor anderen verteidigen können, also so ein Stück „Verteidigung“, das klingt so aggressiv, aber dafür einstehen können, dass ich mir meine Bedürfnisse auch nehme und das ohne mich zu rechtfertigen. 

Du sagst also, so wie du gesagt hast, kam es für mich raus. Du, du rechtfertigst dich nicht. Du sagst einfach nur ganz klar: „Nein, mir ist das wichtiger.“ oder „Nein, ich möchte an dieser Stelle irgendwas anderes machen.“ oder „Ich gehe einfach früher, weil ich noch einen Termin habe.“

Carolin

Im Idealfall ja. Ich falle auch mal in die Rechtfertigung rein. Ich bin auch noch Mensch. 

Claire

Die Krux ist für mich in meinen Augen diese zwei Punkte, die eigenen Bedürfnisse überhaupt erst mal zu kennen: Was ist mir wichtig und was brauche ich jetzt gerade und wie kann ich das anderen gegenüber deutlich machen, dass mir das wichtig ist? 

Und meine Erfahrung ist, je klarer ich in meiner Haltung bin, umso weniger ist das für andere ein Problem. Wenn ich ganz klar sage, “Ich komme zu diesem Treffen, ich bleibe zwei Stunden und dann gehe ich wieder.“, habe ich noch nie die Erfahrung gemacht, dass die Leute sagen: „Ja, wie, warum? Magst du mich nicht?” 

Sondern die Leute denken: Ne, klar, komm zwei Stunden, dann geh wieder, das ist völlig in Ordnung. Wir machen uns da irgendwie viel, viel mehr verrückt, als das alle anderen irgendwie tun. Aber dafür braucht es diese klare Haltung von: Ich stehe dafür ein, weil mir das wichtig ist, nur zwei Stunden zu bleiben, weil ich meine Zeit noch mit was anderem verbringen will.

Carolin

Was mir geholfen hat, war die Erkenntnis. Je mehr ich meine eigenen Grenzen, also erst mal meine Bedürfnisse kenne, meine Grenzen setze und meine Grenzen halte, desto mehr werden das auch meine Kinder für sich tun.

Claire

Ja.

Carolin

Weil die Kinder ja lernen durch Nachahmen. Und das ist irgendwie paar Jahre her. Aber da hat es so richtig gescheppert in meinem Kopf, da hat es „Ding!“ gemacht. Weil, weil ich so gecheckt habe „Okay, ich opfere mich hier voll auf für meine Kinder.“ 

Also da waren die so im Kindergartenalter, die beiden Großen. Es war super anstrengende Zeit, der eine hat was aufgebaut, der andere hat kaputtgemacht, die sind zwei Jahre auseinander. Also es war super anstrengend und dann habe ich gecheckt „Okay, ich tu denen gar keinen Gefallen, wenn ich den ganzen Tag reagiere und deren Bedürfnisse befriedige.“ 

Sondern wenn ich denen vorlebe, so, jetzt – also da waren die drei und fünf oder vier und sechs irgendwie so in dem Dreh – da habe ich etabliert meinen bewussten Kaffee, so nenne ich das. Also ich setze mich hin und trinke zehn Minuten meinen Kaffee. Und ich sitze und ich stehe nicht auf und zu dem Zeitpunkt durften sie auch in dem Raum sein. 

Aber ich bin nicht aufgestanden. Ich habe nicht mitgespielt, sondern im Sommer saß ich auf der Terrasse und habe einfach den Baum angeguckt, also meinen bewussten Kaffee. Und, und das habe ich… Also das hat echt ein Moment gedauert, bis ich das für mich selber konnte und dann auch verteidigen konnte und die Kinder es akzeptiert haben. 

Und dann haben die das akzeptiert und dann habe ich mehr davon gemacht. Also wenn es einen Konflikt gab und ich gemerkt habe, ich raste jetzt vollkommen aus, weil das Kind hat immer noch nicht die Hose an und wir wollen irgendwie rausgehen. Dann habe ich gesagt „Ich werde gerade richtig wütend und ich geh mal eben einen anderen Raum. Ich brauche ein Moment für mich.“ 

Und dann haben die Kinder das nachgeahmt. Dann haben die, wenn die wütend waren, gesagt “Ich gehe jetzt mal eben in mein Zimmer, ich kann das jetzt nicht mehr.” So ein vier-jähriges Kind. Und ich dachte so „Geil, geil, das ist doch genau richtig.“ So. Das, was ich vorlebe machen die nach. 

Und das hat mich total motiviert zu herauszufinden „Was sind meine Bedürfnisse, was hilft mir?“ Ich bin auch so der Try and Error Typ. Ich experimentiere, probiere aus und wenn ich gegen die Wand laufe, versuche ich es anders. 

So, und das dann… da bin ich dann losgegangen und das merke ich auch heute, dass das jetzt auch ein paar Jahre her und die sind jetzt älter und es ist so, so schön, weil die genau das auch übernommen haben und so gut für sich einstehen können. Und manchmal auch mein Sohn, der kann manchmal so gut für sich einstehen, dass ich denke, da kann ich mir noch was abgucken.

Claire

Ja, und das ist, das finde ich ein so wichtigen Punkt dieses, dass man selber dadurch Vorbild ist oder auch, dass man sich die Frage stellt „Wem nützt es denn eigentlich, wenn ich mir hier so den Hintern aufreiße, mich so verausgabe, dass es mir echt bescheiden geht und hier alles zusammenbricht, weil es mir nicht gut geht?“ 

Und das darf man aber erstmal…. Ich sag jetzt mal, wie du es gesagt hast, das war bei dir irgendwie, da hat es richtig Klick gemacht im Kopf. Das darf man erst mal wirklich verstehen. Ich glaube, wissen tun das alle. So vom Grundsatz her wissen wir alle, wir müssen uns um uns kümmern. Und doch ist es so unfassbar schwer. 

Aber ich glaube, wenn es einmal Klick gemacht hat, dann geht es auch nicht mehr zurück. Natürlich muss man dann immer noch mal gucken. Es ist immer ein dauerhaftes Justieren. Und du hast das auch mit deinem Mann angesprochen. Das ist auch immer wieder ein dauerhaftes Nachjustieren. Wer kümmert sich wann um die Kinder usw. 

Das ist nicht immer alles konfliktfrei, darum geht es nicht. Aber trotzdem ist es wichtig, einfach das auf dem Schirm zu haben und zu gucken „Wie kann ich mir meine Bedürfnisse als Mutter auch bestmöglich möglich erfüllen, ohne dass meine Kinder zu verwahrlosten, was weiß ich was werden?“ 

Aber darum geht es ja nicht, sie komplett auf sich alleine zu stellen, sondern wirklich auch zu gucken „Wie bleibe ich in meiner Kraft?“ Und das finde ich total wichtig. Das finde ich sogar essentiell. Also ohne das geht es gar nicht.

Carolin

Manchmal müssen wir halt irgendwas 100 mal hören oder auch 1000 Mal, bis es dann Klick macht. Ich hatte das vorher auch schon gehört und da war aber immer so meines, ja genau, also ich muss jetzt mich auftanken, damit ich dann ja auch für die Kinder da sein kann. 

Also es war schon immer so dieses „Ja und für die Kinder dann… Also wenn ich nicht ausgeschlafen bin, dann bin ich irgendwie ungeduldig mit den Kindern. Das ist nicht gut für die Kinder, also muss ich schlafen.“ 

Und das war dann irgendwie… Es gab dann einfach diesen Moment, wo ich es dann das 101. Mal gehört habe. Keine Ahnung. Es war einfach der Auslöser da und ich habe es richtig gefühlt. Ahh, so ist das jetzt.

Claire

Genau, „Jetzt macht es klick.“

Carolin

Davon reden die.

Claire

Ja genau. Und deswegen kann man das nicht oft genug wiederholen.

Carolin

Nee, und, und das Schöne ist halt, dass es dann, dann also dann hat es diese Sogwirkung und nicht so dieses: „Ich nehme mir jetzt eine Stunde Zeit und habe ein schlechtes Gewissen, wenn meinem Mann gegenüber, weil der hat ja jetzt mehr erwerbsgearbeitet und jetzt muss er auch noch die Kinder nehmen.“ 

Als wäre das so eine Bestrafung die Kinder zu nehmen. Also der, der ist ja auch sorgeberechtigt und der hat die ja auch gewollt. 

 

Also auch das noch mal zu verstehen und das ist ein Prozess und da kann man eben auf Mindset-Ebene viel machen und eben aber auch organisatorisch, indem man ganz klar sagt, „So, wie ist die Tagesstruktur? Wie gehen wir mit Zeit um, Wer hat hier welche Aufgabe, wer hat hier welche Verantwortung? Wann habe ich Zeit für mich alleine? Wann habe ich Zeit für private To-Dos (oder was ich ja auch liebe), Zeit mit einem Kind alleine einzuplanen?“ 

Das mit drei Kindern, super Goldwert und mit mir den Großen kannst du schon essen gehen. Richtig geil, ist das. So, und das so wie so ein bisschen Tetris im Kalender spielen, ja und das, da ein bisschen Struktur reinbringen und dann ist man so schnell im Engelskreis.

Claire

Ja, das klingt super. Ja, ich würde gerne noch was über dein Zeit-Archetypen-Quiz erfahren. Du wolltest ja eh gerne noch drüber sprechen und ich finde allein dieses Thema Archetypen sowieso immer per se spannend. Aber du hast offensichtlich ja noch spezielle Zeit-Archetypen quasi erfunden. Das klingt immer so, so seltsam, aber so die erarbeitet oder herausgefunden, dass es sie gibt. Magst du da nochmal kurz was drüber erzählen?

Carolin

Ja, super gerne. Also das Zeit-Architypen-Quiz ist sozusagen ein, ja ein Quiz. Du füllst Fragen aus und dann kommt am Ende raus, welcher Zeit-Archetyp bei dir am meisten vertreten ist. 

Du hast meist mehrere, aber es gibt einen, der vorrangig ist und der gibt dir Aufschluss darüber, wie du mit deiner Zeit umgehst. 

Ich kann mal Beispiel nennen. Also es gibt zum Beispiel die verträumte Fee. Man lässt… das ist so eine, die nicht so gerne Struktur mag, weil das so gegen ihre kreative, fluide Art ist.

Claire

Das könnte ich sein.

Carolin

Die, die steht morgens auf und dann macht sie sich… also nimmt sie sich ganz viel Zeit, um irgendwie sich ein schönes Getränk zu machen oder was zu essen zu machen. Und sie geht da richtig drin auf. Das sind auch oft, die sehr achtsam sind. Das ist der Vorteil an diesem Typ, weil die so, die sind im Hier und Jetzt und arbeiten dran. 

Das Problem ist aber, dass die Zeit dabei vergessen wird, das heißt, dann dauert das Morgenritual zwei Stunden und man könnte es aber eigentlich in zehn Minuten machen und die kommen auch immer so ein bisschen zu spät oder wirken auch immer so ein bisschen verpeilt und die verschätzen sich auch einfach immer. 

Also das ist auch so der Typ, der sagt so, die Kita fragt „könnt ihr einen Kuchen backen?” Und dann „Oh ja, ich habe eine tolle Idee und dann mache ich da noch Smarties rein und noch ein bisschen Glitzer obendrauf.“ und dann fahren sie noch zwei Mal zum Supermarkt, weil sie so Bock haben, diesen Kuchen so geil zu machen. 

Also es ist Arche-Zeit-Typ, hat auch so was total Schönes und seine Herausforderung, weil die Herausforderung ist immer diese Person hat wirklich das Gefühl „Ich habe nie genug Zeit, ich kriege nichts geschissen.” 

Die kriegen auch von außen Feedback: Bei dir ist es ja irgendwie immer chaotisch. Auf dich kann man nicht so richtig verlassen, so ne? Darunter leiden die so ein bisschen. 

Und wenn du jetzt zum Beispiel dieser Zeit-Archetyp bist, dann können wir quasi genau gezielt gucken: Was brauchst du denn jetzt als Typ, damit es dir besser geht? 

Und wenn du das Zeit-Archetypen-Quiz machst, bekommst du einmal eine PDF, wo ein paar Impulse drauf stehen und es gibt zu jedem Zeit-Archetyp auch eine Podcast-Episode. Das heißt, die kannst du dir dann anhören und dann weißt du genau, an welcher Stellschraube du jetzt als verträumte Fee drehen kannst. 

Und ich kann dir noch einen zweiten Typ nennen, damit man so ein bisschen… das gibt sozusagen ein Stück weit den gegensätzlichen Typ. Das ist Miss Kontrolletti.

Claire

Klingt auch schön.

Carolin

Und Miss Kontrolletti… Die plant alles und die strukturiert alles. Und meistens ist es auch so, bevor die Kinder bekommen hat, hat auch alles geklappt. Die hat immer an alles gedacht. Die hat immer alles vorbereitet. Die hat auch immer… die Hausarbeiten im Studium waren eine Woche vorher fertig. 

Ja, super strukturiert und sehr, sehr viel männliche Energie, sehr strategisch und oft auch sehr zielorientiert. Das große Problem von Miss Kontrolletti sind andere Menschen, weil die machen leider nicht das, was Miss Kontrolletti geplant hat. Also gerade so Kinder, die schlafen nicht, dann wenn sie schlafen sollen. Die haben auch noch Emotionen, die irgendwie begleitet werden müssen. 

Du kannst nicht einplanen, wie viele Wutanfälle hat mein Kind vor dem Kindergarten und wie lange dauert es, das zu begleiten? Und was macht Miss Kontrolletti dann? Sie plant Puffer ein, also sie plant noch mehr. „Okay, also, heute Morgen waren es drei Wutanfälle und es hat á zehn Minuten gedauert. Dann machen wir noch Puffer. Rechnen wir ein mehr, dann stehen wir 40 Minuten früher auf. Dann schaffen wir es pünktlich.“

Und es geht natürlich nicht auf. Das heißt, Miss Kontrolletti darf halt lernen, flowiger zu sein. Und agiles Selbstmanagement ist zum Beispiel eine Antwort. Und ich verrate mal, ich habe sehr viel Miss Kontrolletti in mir. 

Dadurch, dass du dieses Quiz machst, findest du heraus, welcher Typ du bist und bekommst dann eben Infos darüber, wie du damit umgehen kannst. 

Das Quiz kannst du machen für 0 € unter carolinhabekost.de/quiz und den Link schicke ich dir sehr gerne zu.

Claire

Ja, den habe ich vorliegen, den stelle ich in die Shownotes, sodass man da direkt zugreifen kann. Wie viele Archetypen gibt es insgesamt?

Carolin

Sechs Stück.

Claire

Sechs Stück. Okay, weil ich hatte zwar eben angedeutet, ich, ich könnte die verträumte Fee sein. Das flowige ist meins. Alles andere, was du beschrieben hast, das habe ich gedacht: Nein, das bin nicht ich. Ich bin überhaupt nicht so Glitzer, Kuchen oder mich irgendwie bereit erklären. 

Ich bin eher so: „Boah, lass mich in Ruhe damit. Ich will mit so was nichts zu tun haben.“ 

Aber ich bin auch nicht Miss Kontrolletti. Ich, ich mach das Quiz glaube ich auch mal, einfach nur mal zu gucken, wie wo ich stehe und was für ein Typ ich sein könnte. Das ist auf jeden Fall sehr….

Carolin

Ja, es gibt auch das innere Mädchen, das könntest du vielleicht auch sein. 

Claire

Was könnte ich sein? 

Carolin

Das liebe Mädchen, weil die hat auch ein bisschen was von dieser Achtsamkeit. Dann gibt es noch die Rebellin und die weiße Frau und Mutter Theresa.

Claire

Okay, ich glaube also, wie du gesagt hast, Anteile hat man ja, aber glaub ich von allen. Ja, ich mach einfach mal das Quiz und lass dich dann wissen, was mein Typ ist.

Carolin

Ja, sehr cool, sehr cool. Also ich habe auch schon Leute gehabt, die haben den Test zwei, dreimal gemacht und dann kam manchmal immer wieder der gleiche Typ raus und manchmal aber auch ein bisschen anders. Genau. Es ist auch gar nicht so wichtig zu sagen: So, du bist jetzt die Rebellin und das heißt, du bist immer so. Sondern…

Claire

Es geht um eine Tendenz, so…

Carolin

Genau. Es geht um den Archetypen. So was ist deine Tendenz, wo kommst du her? Es soll dir helfen, einmal zu checken, „Wie gehst du mit deiner Zeit um? Und was ist so die erste Stellschraube, die du bewegen kannst, damit du einen guten Umgang mit deiner Zeit findest?“

Claire

Sehr schön. Ja, ich werde das gewiss machen. Das hat mich jetzt animiert. Ich will jetzt wissen, was ich bin.

Carolin

Ja, sehr cool.

Claire

Ja, wie gesagt, der Link zu dem Quiz ist in den Shownotes ebenso wie alle anderen Kontaktmöglichkeiten zu Carolin. 

Wenn du, liebe Hörerin, jetzt mit Carolin gerne arbeiten möchtest und/oder dich einfach interessierst für das, was sie tut, liebe Carolin, muss ich mir dann die entsprechenden Links noch natürlich geben. Aber diese mache ich jeden Fall in den Shownotes zu finden. 

Ja, ich könnte jetzt noch ewig weiterreden, weil ich glaube, wir haben einfach auch unglaublich viele Anknüpfungspunkte. Wir beide, also wir arbeiten durchaus sehr ähnlich und ich sehe auch die ähnlichen Dinge, aber ich möchte es an dieser Stelle trotzdem dabei belassen und danke dir ganz, ganz herzlich für dieses wundervolle Interview mit ganz vielen, ja inspirierenden, also wie soll ich sagen, mit ganz viel Inspiration. So ist es einfach das richtige Wort und mit ganz vielen Ideen, was man auch machen kann, um das Thema „Zu wenig Zeit haben als Mama“, ja aus seinem Leben zu verbannen. So drücke ich es jetzt mal ganz hart aus.

Carolin

Ja, super viel Spaß gemacht, vielen Dank dir und wir quatschen einfach in meinem Podcast weiter.

Claire

Genau. Machen wir.

Carolin

Vielen Dank und bis bald.

Claire

Dann auch von mir vielen Dank und bis zur nächsten Podcast-Folge hier bei „SuperMom Rebellion“. Dann Namaste, bis zum nächsten Mal!

Deine Claire

Carolin

Tschüss

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